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EM-Quali vor Augen, Heim-WM im Kopf Handballer "super heiß" auf wegweisende Länderspiele

Wetzlar · Die Partien gegen Israel und im Kosovo sind für die deutschen Handballer die letzten Pflichtspiele vor der Heim-WM im Januar. Bundestrainer Christian Prokop steht vor einem schwierigen Personal-Puzzle.

 Bundestrainer Christian Prokop.

Bundestrainer Christian Prokop.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Große Motivation, kleine Sorgen - und einige Fragezeichen: Die deutschen Handballer starten mit gemischten Gefühlen in die heiße Phase ihrer WM-Vorbereitung. Bundestrainer Christian Prokop und sein Team stehen bei den anstehenden Länderspielen gegen Israel und den Kosovo vor einem schwierigen Spagat: Sie haben die EM-Quali vor Augen, dabei aber schon die Heim-WM im Kopf.

"Das sind jetzt keine Freundschaftsspiele", sagte Prokop am Dienstag in Wetzlar, wo die deutsche Mannschaft am Mittwoch vor ausverkauftem Haus die EM-Qualifikation in Angriff nimmt. Auch mit Blick auf das zweite Duell mit Kosovo am Sonntag in Pristina formulierte der Coach einen klaren Auftrag: "Es sind aber Gegner, gegen die man auch aus einer höheren Belastung kommend gewinnen muss."

Und doch ist die Aufgabe knifflig: Zum einen sind zwei Siege für die Bad Boys gegen die international bestenfalls zweitklassigen Teams alternativlos. Zum anderen sind die Partien die letzten Spiele vor der Bekanntgabe des vorläufigen Turnier-Kaders.

Auch wenn Prokop betont, kein "Riesencasting" veranstalten zu wollen, steht der Bundestrainer elf Wochen vor der WM vor einem schwierigen Personal-Puzzle. In Fabian Wiede, der für den Lehrgang in Wetzlar wegen einer Innenbandverletzung kurzfristig passen musste, und Paul Drux (Fuß) fehlen zwei Stützen voraussichtlich noch bis Dezember, zudem sind in Steffen Weinhold und Kai Häfner zwei weitere Linkshänder nicht dabei.

Stattdessen werden die Nachwuchskräfte Tim Suton (22) und Linkshänder Franz Semper (21) ihre Visitenkarte abgeben. Zudem steht Europameister Martin Strobel (32) vor seinem Comeback. Die Chancen stehen gut, dass der Routinier und Spielmacher des Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten nach zweijähriger Nationalmannschaftsabstinenz noch auf den WM-Zug aufspringt.

"Er ist ein taktisch intelligenter Spieler mit einem sehr guten Charakter", lobte Prokop und hob die "sehr gute Spielsteuerung" Strobels immer wieder hervor. Die Nominierung des aktuellen Kaders sei "mit Weitsicht" erfolgt, den Lehrgang bezeichnete Prokop, der beispielsweise auf 2016-Europameister Steffen Fäth (Rhein-Neckar Löwen) verzichtet hat, als "Fingerzeig" für die WM.

Die Spieler brennen jedenfalls darauf, noch einmal ihr Können zu zeigen. "Wir sind super heiß auf die beiden Spiele. Wir wollen uns mit zwei Siegen eine optimale Ausgangsposition in der EM-Quali verschaffen", sagte Linksaußen Matthias Musche dem SID: "Zudem fiebern alle der WM entgegen. Da können wir uns nun nochmal empfehlen. Die Spannung ist bei allen hoch."

Der Magdeburger Musche, aktuell mit 107 Treffern mit Abstand bester Torschütze der Bundesliga, bezeichnete die WM im eigenen Land als "großen Traum. Für mich. Und für uns alle."

Dies kann Oliver Roggisch gut nachvollziehen. Der heutige Teammanager war beim deutschen Wintermärchen 2007 als Spieler dabei, nun versucht er das Team auch mental vorzubereiten. "Das Thema wird jetzt immer größer", sagte Roggisch: "Dass bei einem Heim-Turnier Druck von außen kommt, ist normal. Wir dürfen uns da nicht verrückt machen lassen und müssen auf der Hut sein, uns nicht ablenken zu lassen."

(sid/ako)
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