Handball-Bundesliga THW Kiel verteidigt Tabellenführung mit einem Zittersieg

Flensburg · Rekordmeister THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga die Tabellenführung durch einen Zittersieg erfolgreich verteidigt. Der deutsche Meister aus Flensburg setzte sich mit 27:22 (14:10) gegen GWD Minden durch.

 THW-Trainer Filip Jicha im Gespräch mit Niclas Ekberg.

THW-Trainer Filip Jicha im Gespräch mit Niclas Ekberg.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha gewann am Donnerstagabend bei Frisch Auf Göppingen mit 27:26 (16:15) und wehrte damit die Angriffe der Konkurrenz ab: Früher am Tag hatten sich die TSV Hannover-Burgdorf und der deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt zunächst vorbeigeschoben.

Hannover gewann gegen den TVB Stuttgart mit 32:19 (13:8), Flensburg hatte lange Probleme mit GWD Minden, setzte sich dann aber mit 27:22 (14:10) durch. Kiel liegt aufgrund der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Recken aus Hannover.

Die Rhein-Neckar Löwen standen indes in Düsseldorf im Blickpunkt - und erarbeiteten sich den dringend benötigten Sieg beim Bergischen HC. Der vermeintliche Titelkandidat gewann im ISS Dome mit 29:26 (16:12) und ließ nach zuletzt zwei Niederlagen aus drei Spielen den Abstand zur Spitze als Tabellenfünfter nicht weiter anwachsen. Vierter bleibt der SC Magdeburg, der bei Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen 27:21 (15:10) gewann. Als Sechster bleiben die Füchse Berlin durch ein 29:28 (13:13) gegen DHfK Leipzig dran.

Kiel geriet in Göppingen gehörig unter Druck und lag vor der Pause zeitweise mit vier Toren zurück. Angeführt von 2016er-Europameister Steffen Weinhold, mit sieben Treffern bester THW-Schütze, arbeitete sich der Favorit aber ins Spiel. Es blieb bis in die Schlusssekunden ein enges Duell.

"Nach der blamablen Heimniederlage gegen Wetzlar wollten wir ein anderes Gesicht zeigen, dass hat anfangs aber überhaupt nicht geklappt", sagte Hendrik Pekeler bei Sky: "Dann führen wir zwischenzeitlich deutlich, und es ist unbegreiflich, warum wir den Gegner wieder herankommen lassen."

Hannover-Burgdorf war gegen Stuttgart von Beginn an die dominierende Mannschaft. Spieler des Tages war Hannovers slowenischer Torhüter Urban Lesjak, der mit 25 Paraden einen Saisonbestwert aufstellte und dabei sogar Kiels dänischen Weltmeister Niklas Landin (22) übertrumpfte.

Flensburg tat sich gegen Minden lange Zeit schwer und hatte Probleme, seinen Rhythmus zu finden. Dennoch reichte es, um sich mit fünf Toren durchzusetzen. Sechs Treffer von Mittelmann Goran Sogard und je fünf von Steinhauser und Nationalspieler Johannes Golla am Kreis waren die Basis.

Andy Schmid, Kapitän und Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen, hatte nach der Niederlage gegen Flensburg mit kritischen Anmerkungen viel Aufsehen erregt. Dem Löwen-Spiel fehle "die Harmonie", hatte der Schweizer gesagt: "Was einen guten Spieler ausmacht, ist, dass man keine Eintagsfliege ist, sondern dass man so einen Grundlevel immer erreicht. Dieses erreichen meiner Meinung nach bei uns zu viele nicht. Ich nehme mich von dieser Kritik nicht aus."

Auch in Düsseldorf glänzte das Team nicht, trat aber souverän auf und nutzte die im direkten Vergleich höhere Qualität zum verdienten Sieg, Romain Lagarde war mit sieben Toren bester Werfer.

Mit bereits zwölf Minuspunkten aus 20 Saisonspielen haben die Löwen kaum noch Chancen auf die erhoffte Meisterschaft. "Unterm Strich stehen diese zwölf Verlustpunkte", sagte Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer bei Sky: "Viele Dinge laufen noch nicht so rund. Bei uns ist jetzt jeder froh, dass wir über den Jahreswechsel abschalten können, 2020 müssen wir es dann besser machen."

(ako/dpa)
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