Handball-Bundesliga Kiel macht Druck auf Flensburg

Kiel · Der THW Kiel hält das Titelrennen in der Handball-Bundesliga offen. Tabellenführer Flensburg darf sich auf der Zielgerade der Saison keinen Patzer leisten. Während die beiden Aufsteiger vorzeitig feststehen, ist die Abstiegsfrage weiter offen.

 Die Kieler Landin (l-r), Rahmel, Wolf, Nilsson, und Wiencek.

Die Kieler Landin (l-r), Rahmel, Wolf, Nilsson, und Wiencek.

Foto: dpa/Frank Molter

Mit einem Kantersieg hat Rekord-Champion THW Kiel den Druck auf den deutschen Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt im Fernduell um den Titel erhöht. Der Tabellenzweite kam am Sonntag vor heimischer Kulisse zu einem 39:19 (19:9) gegen GWD Minden und rückte damit wieder auf zwei Punkte an den Spitzenreiter heran.

Durch das Schützenfest haben die Kieler nun eine um 21 Treffer bessere Tordifferenz. Gewinnt das Team von Trainer Alfred Gislason auch die ausstehenden zwei Saisonspiele, darf sich der Titelverteidiger aus Flensburg gegen die Füchse Berlin und beim starken Aufsteiger Bergischer HC keinen Ausrutscher leisten.

Bester THW-Werfer vor 10 285 Zuschauern war Lukas Nilsson mit neun Toren. „Wir wollen natürlich Meister werden“, bekräftigte THW-Torwart Andreas Wolff. „Wir hoffen, dass sie noch ein Spiel verlieren.“ Trainer Alfred Gislason mahnte jedoch: „Wir dürfen nicht auf Flensburg schauen, sondern müssen unsere Spiele gewinnen.“

Am Tabellenende vertagten die Eulen Ludwigshafen den drohenden Abstieg. Trotz des 23:22 (9:14)-Sieges gegen den Bergischen HC sind die Chancen des Tabellenletzten auf die Rettung bei drei Zählern Rückstand auf die punktgleichen Rivalen SG BBM Bietigheim und VfL Gummersbach jedoch weiter gering.

Der Tabellenvorletzte aus Bietigheim feierte am Samstag mit dem 25:23 (13:10) gegen den TBV Lemgo Lippe einen eminent wichtigen Erfolg und schloss mit 13:51 Punkten zum Bundesliga-Dino aus Gummersbach auf, der am letzten Spieltag noch in Bietigheim antreten muss.

Die im Oberhaus frei werdenden Plätze nehmen in der kommenden Saison HBW Balingen-Weilstetten und die HSG Nordhorn-Lingen ein. Die beiden Erstplatzierten der 2. Liga haben zwei Spieltage vor Saisonschluss sechs beziehungsweise fünf Punkte Vorsprung vor dem Tabellendritten HSC 2000 Coburg, der am Samstag durch eine 23:32-Heimniederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen seine letzte Aufstiegschance verspielte.

Balingen-Weilstetten kehrt zwei Jahre nach dem Abstieg ins Oberhaus zurück. Nordhorn ist in der kommenden Saison erstmals seit der Spielzeit 2008/09, als der Verein Insolvenz anmelden musste, wieder in der Bundesliga dabei.

Im Kampf um ein Europa-Ticket zitterten sich die Füchse Berlin zu einem 34:33 (20:14) gegen die Rhein-Neckar Löwen und verbesserten sich mit 38:26 Zählern auf Rang fünf vor dem punktgleichen Konkurrenten MT Melsungen. Trotz der Niederlage in Ludwigshafen hat auch der Bergischer HC (36:28) weiter Chancen auf einen der zwei noch zu vergebenden Plätze im EHF-Cup.

Bei den Berlinern, die 18 Minuten vor dem Ende beim 27:19 noch mit acht Toren führten, überragten Nationaltorwart Silvio Heinevetter mit zwölf Paraden und Topwerfer Paul Drux mit acht Toren. Für die Mannheimer, die mit 50:14 Zählern hinter den punktgleichen SC Magdeburg auf Platz vier zurück fielen, traf Andy Schmid ebenfalls acht Mal.

(pabie/dpa)
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