Die Zukunft des Kapitäns beim Bergischen HC Kristian Nippes’ Rolle hat sich gewandelt

Solingen · Der Vertrag des Kapitäns des Erstligisten Bergischer HC läuft im Sommer 2020 aus. Unmissverständlich macht der 31-Jährige klar, dass er niemals für einen anderen Verein als Profi Handball spielen werde.

 Kristian Nippes trägt beim Bergischen HC als Kapitän die Verantwortung – auch noch über die laufende Spielzeit hinaus ? Der Vertrag des 31-Jährigen läuft im Sommer 2020 aus.

Kristian Nippes trägt beim Bergischen HC als Kapitän die Verantwortung – auch noch über die laufende Spielzeit hinaus ? Der Vertrag des 31-Jährigen läuft im Sommer 2020 aus.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Wenn sich die Handballprofis des Bergischen HC aufwärmen, wird regelmäßig Fußball gespielt. Gebildet werden die beiden Mannschaften nach dem Prinzip „Jung gegen Alt“ – und Kristian Nippes gibt zu, dass er Teamkollege Maciej Majdzinski beim Verteilen der Shirts ab und zu die Frage stellt, zu welcher Seite er denn gehört. „Wenn er dann lacht, wird mir jedes Mal bewusst vor Augen geführt, dass sich die Zeiten verändert haben.“

Mit 31 Jahren gehört Kristian Nippes zweifelsohne zu den älteren und erfahrenen Spielern im Löwen-Kader, und er trägt als Kapitän die Verantwortung. Neben Trainer Sebastian Hinze ist „Nippi“ die Identifikationsfigur beim Bergischen HC, weil er nicht nur aus der Jugend der Vorgängervereine Sportring Solingen und SG Solingen stammt, sondern auch nahezu den kompletten Weg des 2006 gegründeten Fusionsclubs bestritten hat.

„Ich bin als Eigengewächs aus der Jugend in eine Mannschaft mit internationalen Profis gekommen, um dort meinen Platz zu finden“, blickt der Junioren-Weltmeister von 2009 auf seine Anfänge in der Zweiten Liga zurück. „Ich hatte zum Glück immer Menschen im Verein und Mitspieler um mich herum, die gesehen haben, dass Talent da ist.“ Zum gestandenen Erstliga-Spieler hat ihn vielleicht ausgerechnet der einzige Vereinswechsel seiner Handball-Laufbahn gemacht. „Nach keiner guten Saison war ich damals nur noch auf Rechtsaußen vorgesehen.“ Eine Entscheidung des damaligen Trainers Raimo Wilde, die Kristian Nippes nicht hinnehmen wollte. „Beim DHC Rheinland habe ich unheimlich viel gespielt, was natürlich auch mit der Insolvenz zu tun hatte. Als ich zum BHC zurück kam, war der Blick auf meine Person eine andere.“ Er war nicht mehr das Eigengewächs.

 Kristian Nippes rückte als Eigengewächs in den Profi-Kader auf.

Kristian Nippes rückte als Eigengewächs in den Profi-Kader auf.

Foto: Eisenhuth, Gregor/Eisenhuth, Gregor (geu)

Mit dem personellen Umbruch nach dem zweiten Abstieg aus der Ersten Liga im Sommer 2017 und dem danach gewachsenen Kader ist die sportliche Rolle von Kristian Nippes kleiner geworden. Im rechten Rückraum teilt er sich die Einsatzzeiten mit Ragnar Johannsson und Maciej Majdzinski – und „Nippi“ trägt seinen Teil im Dienst der Mannschaft dazu bei, dass der Bergische HC nach dem sensationellen siebten Platz der Vorsaison auch in der laufenden Spielzeit wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. „Da es keinen Umbruch, sondern nur einen punktuellen Wechsel im Kader geben wird, kann der BHC auf das Fundament einer gefestigten Mannschaft vertrauen.“ Daher laute das Vorhaben, das oberere Mittelfeld anzugreifen.

 Am letzten Spieltag der Saison 2008/09 von Henning Quade auf Schultern getragen – es folgte der Wechsel zum DHC Rheinland.

Am letzten Spieltag der Saison 2008/09 von Henning Quade auf Schultern getragen – es folgte der Wechsel zum DHC Rheinland.

Foto: Eisenhuth, Gregor (geu)
Handball-Bundesliga: Kristian Nippes’ Rolle beim Bergischen HC hat sich gewandelt
Foto: grafik

Offen ist bislang allerdings, ob Kristian Nippes den zuletzt so erfolgreich bestrittenen Weg über die Saison hinaus bestreiten wird. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Nach der am Sonntag verkündeten Vertragsverlängerung mit Maciej Majdzinski bis 2022 gibt es für die kommende Saison ein Überangebot im rechten BHC-Rückraum. Mit Ragnar Johannsson und Neuzugang David Schmidt verfügen zwei weitere Linkshänder über gültige Verträge. „Es macht keinen Sinn, mit vier Spielern auf dieser Position in die Saison zu gehen – sportlich wie wirtschaftlich“, sagt der frischgebackene Familienvater. Zu seiner sportlichen Zukunft verrät der gelernte  Groß- und Außenhandelskaufmann nur, dass er in keinem anderen Verein Profi-Handball spielen werde. „Das habe ich schon lange kund getan. Kein anderer Klub wird mir das geben können, was ich in Solingen über die vielen prägenden Jahre erlebt habe und erfahren durfte.“

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