29:28 gegen die Niederlande Deutsche Handballerinnen zittern sich zum Prestigesieg gegen EM-Dritten

Oldenburg · Sicher geführt und dann das Spiel fast noch weggeworfen. Die deutschen Handballerinnen retteten dank Torhüterin Lea Rühter in letzter Sekunde den Sieg über die Niederlande.

 Die DHB-Frauen um Torfrau Lea Rüther jubeln über den Sieg.

Die DHB-Frauen um Torfrau Lea Rüther jubeln über den Sieg.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Nachwuchstorfrau Lea Rühter vom Buxtehuder SV hat den deutschen Handballerinnen einen Prestigesieg über die Niederlande gerettet. Mit ihrer Parade in der Schlusssekunde hielt sie den 29:28 (19:12)-Zittersieg gegen den EM-Dritten fest, nachdem die Deutschen das Spiel über weite Strecken dominiert hatten. Beste Werferin vor 4133 Zuschauern in der Oldenburger EWE Arena war erneut Alicia Stolle vom Thüringer HC mit fünf Treffern.

„Das war deutlich besser als im ersten Spiel, gerade in der ersten Halbzeit. Da haben wir toll gekämpft, aber es war auch klar, dass wir gegen einen Gegner wie die Niederlande nicht zwei solche Halbzeiten schaffen könnten“, sagte Bundestrainer Henk Groener.

Seine Mannschaft spielte im Vergleich zur 26:29-Niederlage am Freitagabend in Groningen 40 Minuten lang wie verwandelt. Vor allem im Angriff agierte die Auswahl des Deutschen Handballbunds viel druckvoller und effektiver. Nach einer Viertelstunde hieß es bereits 11:5, die größte Differenz vor der Pause war ein 18:10-Vorsprung – und dies, obwohl die Gastgeberinnen alleine vor der Pause dreimal mit Siebenmetern an der niederländischen Torfrau Tess Wester scheiterten. Dafür machte der DHB-Rückraum um Xenia Smits und Stolle mächtig Druck, so dass eine deutliche 19:12-Halbzeitführung zu Buche stand.

Bis zum 24:16 hielt die deutsche Dominanz an. Angetrieben von Estavana Polman, die mit zehn Treffern erneut beste Torschützin bei den Niederländerinnen war, verkürzten die Gäste dann auf 23:25 in der 47. Minute. Bundestrainer Groener musste früh seine dritte und letzte Auszeit nehmen. Das rächte sich, denn in der hitzigen Schlussphase agierte sein Team zu hektisch. Das führte zu Ungenauigkeiten im Abschluss und zu vielen technischen Regelfehlern.

Der Spielfluss war dahin, und 90 Sekunden vor dem Ende glichen die Niederlande beim 28:28 erstmals aus. Dank Rückraumspielerin Emily Bölk gelang dann doch noch das 29:28, ehe sich das Team wieder einen Fehler im Spielaufbau leistete. Doch Torhüterin Rühter hielt den Sieg mit ihrer elften Parade in der Schlusssekunde fest. „Das ist ein tolles Gefühl, wenn dir die entscheidende Parade gelingt, die deiner Mannschaft den Sieg bringt. Es war für mich wieder eine besondere Ehre, in einem Länderspiel zwischen den Pfosten zu stehen. Ich hoffe, ich bekomme noch öfter meine Chance“, sagte die Torfrau.

(ako/dpa)
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