EM-Vorbereitung in Krefeld DHB-Frauen verlieren Test gegen Rumänien

Krefeld · Die Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat in Krefeld den ersten EM-Test gegen Rumänien mit 23:27 verloren, lag dabei aber schon mit 14:25 zurück. Kein Schock, aber ein Dämpfer zur rechten Zeit. Am Sonntag treffen beide Teams in Hamm erneut aufeinander. "Da werden wir es besser machen", sagt Spielgestalterin Anna Loerper.

DHB-Frauen verlieren EM-Test gegen Rumänien
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Am Abend zuvor hatten die Musiker von Status Quo die Halle gefüllt. Morgen werden die Eishockeycracks der Pinguine wieder lautstark von den zahlreichen Besuchern angefeuert. Heute verloren sich 1118 Zuschauer im Königpalast. Am Jahresanfang war die Arena ausverkauft, sahen 5140 Fans das Handball-Länderspiel gegen Russland. Damals spielten die Männer, diesmal waren es die Frauen — und die verloren gegen Rumänien mit 23:27 (11:18).

Es war der erste von zwei Tests vor der EM-Endrunde, die für die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen am 8. Dezember im kroatischen Varazdin mit der Partie gegen die Niederlande beginnt. Morgen, am Sonntag, 15 Uhr (live im Internet unter sport1.de) , treffen sich beide Teams in Hamm noch einmal. "Wir wussten, dass die Rumäninnen ein starker Gegner sind. Aber deshalb haben wir sie ja auch ausgewählt", sagte Trainer Jensen. "Wenn ich meine Spielerinnen bewerte, dann fallen mir drei bis vier Dinge ein, die mir nicht gefallen haben — und das bei jeder der 14", sagte der Däne. Das Manko beschrieb er in der Feststellung: "Wenn du in der Abwehr nicht zupackst und im Angriff die Bälle wegwirfst, dann kannst du keine Spiele gewinnen."

Neagu auf dem Weg zurück zu alter Klasse

Überragende Spielerin war Cristina Georginana Neagu. Immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, zeigte die ehemalige Welthandballerin und bei Buducnost Podgorica Teamkollegin der deutschen Torhüter Clara Woltering, dass sie auf dem Weg zurück zu alter Klasse schon sehr weit ist. Die deutsche Abwehr bekam die 26-Jährige nie unter Kontrolle. Am Ende standen zehn Feldtore und vier Treffer durch Strafwürfe, die sie souverän verwandelte.

Die Partie war kein Schock, aber ein Dämpfer zu rechten Zeit. Mit 14:25 lag die deutsche Mannschaft schon zurück, wählte dann eine offensivere Abwehrformation und konnte das Ergebnis erträglicher gestalten. Der Ausfall von Susann Müller, Torschützenkönigin der WM 2013, tut weh. Ob die Linkshänderin, die sich den Ringfinger ihrer Wurfhand gebrochen hat, für die EM in den Rückraum zurückkehrt, ist noch offen. Seit drei Wochen trainiert sie zwar mit, allerdings ohne den Ball in die Hand zu nehmen. Für Maik Nowak ist dies kein Problem: "Wenn es eine schafft, dann Susann", sagte der Assistent von Chefcoach Heine Jensen über die Ungarn-Legionärin.

"Wir können es besser"

In Krefeld ließen die Feldspielerinnen ihre Torhüterinnen oft im Stich. Katja Schülke, die nach der Geburt ihres ersten Kindes wieder ins Nationalteam zurückgekehrt ist, konnte ihrem Team dabei mehr Rückhalt geben als Clara Woltering in der ersten Halbzeit. "Wir wissen, dass wir es besser können, und das werden wir in Hamm zeigen", sagte Spielgestalterin Anna Loerper, die nur 15 Kilometer von Krefeld entfernt in Kempen aufgewachsen ist. Es war ein Testspiel, das vielleicht dazu dient, die Konzentration wieder zu stärken. Bis Mittwoch dauert noch das Trainingslager in Kamen-Kaiserau. Dann haben die Spielerinnen zwei Tage frei. Am Samstag beginnt dann in Frankfurt/Main die Herausforderung "Europameisterschaft".

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