Remis in Kroatien Handballerinnen haben die WM im Blick

Koprivnica/Köln · Die deutschen Handballerinnen können allmählich an die Planungen für die WM im Dezember in Japan denken. Das Team von Bundestrainer Henk Groener kam im Play-off-Hinspiel gegen Kroatien zu einem 24:24 (10:11).

 Emily Bölk (r) jubelt über einen Treffer. (Archiv)

Emily Bölk (r) jubelt über einen Treffer. (Archiv)

Foto: dpa/Matthias Balk

Vor 2500 Zuschauern in Koprivnica legten die DHB-Frauen damit eine ordentliche Basis für das Rückspiel am kommenden Mittwoch (5. Juni/18.30/Sport1) in Hamm/Westfalen.

Der Bundestrainer war allerdings nicht ganz zufrieden mit seinen Schützlingen. "In der Abwehr waren wir zu passiv, im Angriff haben wir zu viele technische Fehler gemacht", sagte Groener: "Das war nicht genug, bis Mittwoch haben wir noch einiges aufzuarbeiten."

Beste deutsche Werferin war Kapitänin Kim Naidzinavicius vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim mit sechs Treffern, dreimal traf Alicia Stolle vom DHB-Pokalsieger Thüringer HC.

Mit einer Debütantin, einigen jungen Spielerinnen und etlichen Routiniers war Deutschland in Koprivnica angetreten, und die fehlende Erfahrung machte sich zu Beginn bemerkbar. Schon in der achten Minute nahm Groener beim 2:4-Rückstand seine erste Auszeit, anschließend verkürzte Naidzinavicius auf 3:4.

Das deutsche Spiel blieb solide, aber fehlerhaft. Nach einem unnötigen Ballverlust in der Abwehr warf Kroatiens Ana Turk den Ball ins leere deutsche Tor zur kroatischen 5:3-Führung. Fünf Minuten blieb die deutsche Mannschaft ohne Treffer, dann stellten Naidzinavicius und Bölk mit einem Doppelschlag in der 14. Minute auf 5:6.

Deutschland blieb in Rückstand, auch wenn der nie mehr als zwei Tore betrug. In der 25. Minute räumte Dinah Eckerle (Bietigheim) ihren Platz im Tor für Isabell Roch (Metzingen), und Sekunden vor der Halbzeitpause verkürzte Debütantin Julia Maidhof von der HSG Bensheim-Auerbach auf 10:11. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff wirkte Deutschland entschlossener, glich schnell aus und ging durch Stolle in der 37. Minute erstmals mit 14:13 in Führung. Noch einmal übernahm Kroatien durch einen Doppelschlag in der 41. Minute zum 17:15 die Initiative, doch Deutschland konterte sofort und lag danach immer knapp vorn. 39 Sekunden vor dem Ende erzielte Kroatien nach einer Unachtsamkeit in der deutschen Abwehr den Ausgleich zum 24:24.

Groener hat großes Vertrauen in seinen Kader. "Jede Spielerin ist heiß", sagt der 58-jährige Niederländer, der seit rund anderthalb Jahren im Amt ist: "Die Mannschaft wird auch im Rückspiel zeigen, was sie draufhat. Wir wollen unbedingt zur WM."

Kim Naidzinavicius ist nach langer Verletzungspause wieder dabei, mit 94 Länderspielen verfügt die 28-Jährige über die meiste Erfahrung, und sie gab der jungen deutschen Mannschaft Sicherheit. In der hektischen Schlussphase sorgte die 27-Jährige für die nötige Ruhe und Übersicht. Das späte Remis konnte aber auch sie nicht verhindern.

(ako/sid)
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