Handball-EM Deutschland trotzt Spanien Remis ab

Basel (rpo). Guter Auftakt für die deutschen Handballer bei der Europameisterschaft in der Schweiz: Der ersatzgeschwächte Titelverteidiger erkämpfte ein 31:31 (16:15)-Remis gegen Weltmeister Spanien und feierte einen gelungenen Auftakt ins Turnier.

Deutschland spielt remis gegen Spanien
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Sollte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand am kommenden Samstag gegen die Slowakei gewinnen, winkt die vorzeitige Qualifikation für die Hauptrunde. Im ersten Spiel gegen Frankreich unterlagen die Slowaken klar mit 21:35.

Vor 5.300 Zuschauern in der Baseler St. Jakobshalle überragten Pascal Hens (8 Tore/Hamburg) und Christian Zeitz (6/Kiel) als beste Werfer. Kurz vor Schluss hatte die deutsche Mannschaft sogar noch 31:29 geführt. "Hochachtung vor der Mannschaft, was sie heute geleistet hat, war famos. Die Mannschaft hat im richtigen Moment Moral gezeigt und nach einem miserablen Anfang überzeugt und eine Trotzreaktion gezeigt. Man hat aber gesehen, dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind", meinte ein völlig geschaffter Bundestrainer nach der Partie.

Die als Außenseiter in die 7. kontinentale Meisterschaft gestartete Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB), in deren Reihen nach Rücktritten und der Verletzungsmisere nur noch fünf Europameister von 2004 stehen, wurde gleich kalt erwischt. Fehlwürfe und technische Unzulänglichkeiten sorgten für einen schnellen 0:5-Rückstand (5.). Erst nach 311 Sekunden gelang Kreisläufer Andrej Klimowets (Östringen) der erlösende erste deutsche Treffer.

Fritz erneut starker Rückhalt

Auch in der Folge tat sich der Titelverteidiger gegen die offensive Deckung der Spanier sehr schwer, fand aber über eine stetig stärker werdende Defensive vor dem aufmerksamen Keeper Henning Fritz (Kiel) immer besser ins Spiel. Nicht zuletzt, weil der auch ohne Spielmacher Oleg Velyky (Kreuzbandriss/Östringen) gut harmonierende Rückraum spielerische Akzente setzte. Selbst der unter hartnäckigen Magen-Darm-Beschwerden leidende Zeitz biss auf die Zähne und schaffte Lücken, von denen insbesondere Hens auf der "Königsposition" im linken Rückraum profitierte. Der 25-Jährige war es auch, der für die erste Zwei-Tore-Führung (14:12/25.) der Brand-Sieben sorgte. "Ich bin enttäuscht, dass wir noch einen Punkt abgegeben haben", meinte Hens.

Mit großem kämpferischen Einsatz machte der WM-Neunte nach dem Wechsel auch zwischenzeitliche Rückstände wett und führte sogar mit 24:21 (43.). Auch in der Folge zeigte sich die DHB-Auswahl nervenstark, konnte am Ende den Sieg aber nicht über die Zeit bringen.

Brand hatte in punkto mentaler Stärke bereits in den letzten Monaten vorgesorgt und die Zusammenarbeit mit einem Unternehmensberater aus dem Aachener Raum forciert. Die Nationalspieler mussten unter anderem zur Erstellung ihrer Persönlichkeitsprofile jeweils 128 Fragen beantworten, die auch den privaten Bereich tangierten. "Das ist schon eine interessante Geschichte, bei der manchmal erstaunliche Ergebnisse zu Tage treten", verriet Brand mit Blick auf die Auswertungen.

STATISTIK:

Deutschland- Spanien 31:31 (16:15)

Tore: Pascal Hens (8/HSV Hamburg), Christian Zeitz (6/THW Kiel), Andrej Klimowets (5/SG Kronau-Östringen), Frank von Behren (3/VfL Gummersbach), Florian Kehrmann (3/1/TBV Lemgo), Michael Kraus (3/FA Göppingen), Sebastian Preiß (2/THW Kiel), Torsten Jansen (1/HSV Hamburg) für Deutschland

Urios (6), Rocas (6/2), Romero (6/4), Davis (4), Entrerrios (3), Garcia (2/1), Garabaya (1), Belaustegui (1), Fis (1), Perez (1)für Spanien

Zuschauer in Basel: 5.300

(sidbackup)
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