Vier-Länder-Turnier Deutsche Handballer bleiben blass

Innsbruck (RPO). In Abwesenheit zahlreicher Stars ist Deutschlands Handball-Team zum Abschluss des Vier-Länder-Turniers in Innsbruck an seine Leistungsgrenze gestoßen. Nur einen Tag nach dem 30:32 gegen Österreich kassierte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand gegen Schweden eine 20:26 (8:14)-Niederlage.

 Unzufrieden: Bundestrainer Heiner Brand.

Unzufrieden: Bundestrainer Heiner Brand.

Foto: AP, AP

Damit landete das Team schließlich nur auf dem dritten Rang noch hinter den zweitklassigen Österreichern. Rekord-Europameister Schweden sicherte sich beim Testlauf für die EM 2010 in Österreich ungeschlagen den Turniersieg.

Der Nordhorner Holger Glandorf war mit sieben Treffern noch bester deutscher Werfer gegen Schweden, das damit auch die Revanche für die Hauptrundenniederlage zu Beginn des Jahres bei der EM in Norwegen schaffte. Insgesamt war es für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) die 46. Niederlage im 92. Länderspiel gegen die Skandinavier.

Dabei musste Heiner Brand aufgrund der vielen Ausfälle wie schon beim Auftaktsieg gegen Tunesien (28:21) und dem Duell gegen den Gastgeber viel improvisieren, im Zusammenspiel haperte es deutlich. Nach einem ausgeglichenen Start und einem Zwischenstand von 2:2 (7.) gelang den unsicheren Deutschen 15 Minuten lang kein einziges Tor. Die Schweden zogen auf 10:2 davon - die Partie war praktisch schon entschieden und der der Turniersieg für das DHB-Team verspielt.

Erst im zweiten Durchgang gelang es dem Brand-Team dank engagierter Leistung und einem gut aufgelegten Magdeburger Silvio Heinevetter im Tor den Schweden mehr entgegenzusetzen.

"Ich mache den jungen Spielern keinen Vorwurf, einige von ihnen haben sogar gut agiert", hatte Heiner Brand schon nach der Schlappe gegen Österreich erklärt und die positiven Seiten gesucht: "Das ist für viele wie die Schule des Lebens, das sind Erfahrungen, die man braucht, um sich weiterentwickeln zu können."

Gegen die ungleich höher einzuschätzenden Schweden wiederholte sich dann die Lehrstunde für die junge deutsche Garde. Größter Lichtblick des Turniers war aus deutscher Sicht Mittelmann Martin Strobel. Der 21-Jährige von der HBW Balingen-Weilstetten und künftige Lemgoer, wo er unter Trainer Markus Baur spielen wird, führte teilweise klug Regie und strahlte auch Torgefahr aus.

Nachdem knapp fünf Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking ohnehin schon acht Weltmeister nicht im Aufgebot standen, hatte kurzfristig auch noch Torhüter Johannes Bitter seine Turnier-Teilnahme abgesagt. Der Hamburger und seine Frau Bernadette erwarten zum ersten Mal Nachwuchs. Sein Teamkollege Pascal Hens wurde geschont, Torsten Jansen, Markus Baur, Michael Kraus, Sebastian Preiß, Oleg Velyky, Stefan Schröder und Christian Zeitz stehen wegen Verletzungen nicht zur Verfügung.

Deutschland - Schweden 20:26 (8:14)

Tore für Deutschland: Glandorf (7), Christophersen (4), Klein (3/1), Gensheimer (2), Klimovets (2), Strobel (1), Tiedtke (1) - Bester Werfer für Schweden: Lundström (6/4). - Zuschauer in Innsbruck: 5800 (sid)

(sid)
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