Nach Abbruch der Handball-Saison Deutschland auf dem Weg zur Monokultur Fußball

Meinung | Düsseldorf · Die Handball-Bundesliga bricht ihre Saison vorzeitig ab, weil der Betrieb ohne Zuschauereinnahmen nicht zu finanzieren ist. Die Entscheidung lässt Böses ahnen für die hiesige Profisportlandschaft nach Corona.

 Domagoj Duvnjak (oben) und der THW Kiel sind vorzeitig Deutscher Meister.

Domagoj Duvnjak (oben) und der THW Kiel sind vorzeitig Deutscher Meister.

Foto: dpa/Axel Heimken

Nun hat sie also die Reißleine gezogen, die Handball-Bundesliga (HBL) und die Saison vorzeitig abgebrochen. Deutlich mehr als die erforderlichen drei Viertel der 36 Klub sollen am Dienstag dafür gestimmt haben, die Spielzeit 2019/2020 in den oberen beiden Ligen ad hoc abzuschließen. Somit geht also nach der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die nächste Top-Liga hinter dem Fußball vor Corona in die Knie. Weil ein Betrieb in der Handball-Bundesliga ohne Zuschauereinnahmen nicht zu finanzieren ist. Es ist ein trauriger Tag für den Handball – mehr noch: für den deutschen Sport. Weil dieser Tag schonungslos verdeutlicht, dass der Fußball bei genauerem Hinsehen mit dem restlichen Profisport in Deutschland nichts, aber auch gar nichts mehr gemein hat.