Trauer um die „größte Siegerin“ Rekord-Golferin Whitworth im Alter von 83 Jahren gestorben
Köln · Kathy Whitworth hat den Golf-Sport über Jahrzehnte geprägt und geschafft, was nicht mal Tiger Woods gelang. An Heiligabend starb sie nun im Alter von 83 Jahren.
Kathy Whitworth war nicht begeistert. Zu Lebzeiten schon wollten sie dieser großen Golferin ein Denkmal setzen, ein kleines zumindest. Doch Whitworth zweifelte, wen soll denn das interessieren, fragte sie - und gab am Ende dennoch ihr „okay“. Seither erinnert immerhin eine Vitrine an 88 Turniersiege auf der Profitour. Kathy Whitworth hinterlässt einen einsamen Rekord.
An Heiligabend verstarb sie nun im Kreise ihrer Familie, das bestätigte der Dachverband LPGA am späten Sonntagabend. Whitworth wurde 83 Jahre alt, sie lebte ein Leben für den Golfsport. Und niemand war derart erfolgreich, ob Mann oder Frau: Bei den Männern halten Tiger Woods und Sam Snead mit 82 Turniersiegen den Rekord.
Whitworth war stets dankbar für ihre Karriere und dankbar für ihr Talent. Es sei einfach eine glückliche Fügung gewesen, „dass ich früh wusste, was ich mit meinem Leben anfangen wollte“, sagte sie einmal: „Golf hat mich einfach gepackt. Ich kann nicht ausdrücken, wie sehr ich es liebe.“
In drei verschiedenen Jahrzehnten gewann sie große Turniere. Das erste im Juli 1962 in Ellicott City im US-Bundesstaat Maryland, 23 Jahre später dann Titel Nummer 88: Im Mai 1985 siegte sie in Suffolk/Virginia. Noch bis 2005 spielte Whitworth auf der Seniorentour.
Sechsmal entschied sie zudem Major-Turniere für sich, in dieser Statistik liegt sie damit hinter ihrer großen sportlichen Rivalin: Die 2020 verstorbene Mickey Wright gewann 82-mal auf der Tour, darunter 13 Majors. „Mickey war die größte Golferin“, sagte LPGA-Mitbegründerin Louise Suggs, „aber Kathy war die größte Siegerin.“
Ihr sportliches Vermächtnis war Whitworth allerdings ohnehin nie wichtig, sie sehe sich nicht als Ausnahmeerscheinung, sagte sie einmal. Sogar die Siegervitrine daheim in Texas, in ihrem Trophy Club, war ja beinahe schon zu viel.
Der Tod kam nun „plötzlich“, sagte ihre langjährige Partnerin Bettye Odle, Whitworth hatte an Weihnachten Familie und Freunde um sich: „Kathy hat diese Welt so verlassen, wie sie ihr Leben gelebt hat: liebend und lachend.“
