Neunter Major-Titel Langer schreibt schon wieder Golf-Geschichte

Washington · Bernhard Langer ist auf der Champions Tour in den USA weiter das Maß aller Dinge. Der Anhausener gewann seinen zweiten Major-Titel binnen acht Tagen.

Bernhard Langer holt sich Sieg bei PGA Championship
9 Bilder

Langer holt sich Sieg bei PGA Championship

9 Bilder
Foto: afp, rc

Bernhard Langer hockte sich nach seinem historischen Triumph neben den silbernen Siegerpokal, lächelte und zeigte stolz neun Finger - einen für jeden Majorerfolg. Deutschlands Golf-Ikone hatte gerade Geschichte geschrieben. Mit seinem Triumph bei der Senior PGA Championship auf dem Platz im Trump National in Washington D.C. ist der 59-Jährige nunmehr der alleinige Major-Rekordgewinner auf der US Champions Tour und zugleich der Erste, der alle fünf Grand-Slams bei den Golfern "Ü50" gewonnen hat.

"Ich habe Jack Nicklaus überholt, ich bin stolz darauf, im gleichen Atemzug mit ihm genannt zu werden", sagte Langer nach seinem Coup im "Wohnzimmer" des US-Präsidenten. "Golden Bear" Nicklaus hatte acht Triumphe auf seinem Konto, diese Marke hatte Dauerbrenner Langer in der Vorwoche bei der Regions Tradition in Birmingham/Alabama egalisiert.

"Ich wusste, dass ich in guter Form bin, aber das habe ich nicht erwartet. Das bedeutet mir sehr viel, zwei Majors im Alter von 59 zu gewinnen. Ich bin sicher, dass das noch nicht so viele geschafft haben. Das waren aufregende Wochen für mich", sagte Langer und fügte an: "Hoffentlich ermutige ich damit auch Leute in meinem Alter, dass man sein Spiel auch mit weit über 50 oder über 60 noch verbessern kann."

Dazu bedarf es laut Langer vor allem der richtigen Dosierung. War er früher ein Vorbild an Trainingsfleiß, nimmt sich der Maurersohn inzwischen stark zurück. "Wenn ich nach Hause komme, lege ich die Schläger drei, vier Tage weg. Die Jahre, in den ich täglich bis zu acht Stunden trainiert habe, sind vorbei", sagte Langer, "ich habe gelernt, dass ich Zeit abseits des Sports benötige, Ruhe brauche." Wenn es aber wieder darauf ankomme, "bin ich da".

Das demonstrierte Deutschlands erfolgreichster Golfer in Washington eindrucksvoll. Der zweimalige US-Masterssieger lieferte sich auf der Schlussrunde lange einen engen Kampf mit dem dreimaligen Major-Gewinner Vijay Singh (Fidschi), beide lagen neun Löcher lang gleichauf, ehe Langer mit einem Birdie an der 16 die Führung übernahm und nicht mehr hergab. Am Ende siegte Langer mit 270 Schlägen vor Singh (271).

Langer machte mit seinem Sieg erneut Kasse. Der Anhausener liegt in der Jahreswertung um den Charles Schwab Cup, den er zuletzt drei Jahre in Folge für sich entscheiden konnte, mit 1.664.651 Dollar (rund 1,5 Million Euro) klar in Führung, 880.300 Dollar vor dem zweitplatzierten Scott McCarron (USA).

Damit hat Langer im sechsten Jahr in Folge die Marke von einer Million Dollar Preisgeld übertroffen. In der "ewigen" Geldrangliste der Tour belegt Langer (20.191.300 Euro) ebenso Rang zwei wie bei den Turniersiegen (32). Jeweils vorn liegt Hale Irwin (USA/24.205.000/45).

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort