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Simoni neuer Spitzenreiter Giro: Ullrich verliert 32 Minuten

Pordoi (rpo). Jan Ullrich hat beim Giro d'Italia an Boden verloren. Auf der "Königsetappe" zwischen Montebelluna und dem Passo Pordoi verlor der Kapitän des Teams Telekom mehr als 32 Minuten. Als Etappensieger fuhr Julio Perez Cuapio aus Mexiko ins Ziel.

An der Spitze der Gesamtwertung löste der Italiener Gilberto Simoni unter dem Jubel von rund 100 000 Tifosi am Pordoi seinen Landsmann Dario Frigo ab, der das Rosa Trikot zehn Tage getragen und am Ende mit nur noch einer Sekunde Vorsprung vor Simoni verteidigt hatte.

Jan Ullrich, der sich voll auf das Zeitfahren am Sonntag konzentriert, hat nun im Gesamtklassement rund 40 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter. Bereits bei der ersten "Besteigung" des 2239 m hohen Passo Pordoi hatte sich der Rückstand des Merdinger Olympiasiegers auf über sechs Minuten summiert und wuchs am Marmolada-Pass (2057 m) sowie beim Schlussanstieg auf den Pordoi stetig an. Dennoch wirkte der Tour de France-Sieger von 1997 keineswegs erschöpft und wies mit Blick auf die bevorstehenden Höhepunkte der Saison einen guten physischen Zustand nach.

In der Wertung des Violetten Trikots der besten Sprinter vergrößerte sich der Rückstand des zweimaligen Etappensiegers Danilo Hondo (Cottbus) auf Massimo Strazzer, weil der Italiener bei einer Spurtwertung weiterte Zähler zwischen sich und den Telekom-Sprinter legte.

"Das ist eine sehr schwere Etappe, aber nicht die Entscheidende", hatte Italiens Rad-Idol Marco Pantani vor der "Königsetappe" prognostiziert, der mit rund zwei Minuten Rückstand auf die Besten ins Ziel kam. Tatsächlich übertraf die 13. Etappe mit vier Bergwertungen in ihrem Schwierigkeitsgrad jeden bevorstehenden Abschnitt der diesjährigen Tour de France. Zwei Mal war der höchste Punkt des diesjährigen Giro, der wolkenverhangene Pordoi-Pass in 2239 Meter Höhe zu überwinden. Vor dem letzten 12,1 km langen Anstieg zur Etappenankunft auf dem Dolomiten-Riesen war am Marmolada-Pass der steilste Berg zu meistern. Auf der bis zu 18-prozentigen Steigung verlor Alex Zülle 1998 im Rosa Trikot den Giro und brach fürchterlich ein. "Das war der schlimmste Pass, den ich je gefahren bin", erinnert sich der Schweizer, der zurzeit die Deutschland-Tour der Tortur durch Italien vorzieht, immer noch daran.

Die 14. Etappe führt am Samstag über 163 Km von Arco nach Cavalese und bietet auch zwei Bergwertungen. Am folgenden Tag soll beim 55,5 km langen Einzelzeitfahren von Sirmione nach Salo am Gardasee Ullrichs Stunde schlagen. "Ich erwarte ihn unter den ersten Fünf, aber auch sein Sieg würde mich nicht überraschen", erklärte Telekom- Teamchef Rudy Pevenage.

13. Etappe über 229 km: Montebelluna nach Passo Pordoi:

1. Julio Perez Cuapio 7:24:48 Stunden, 2. Gilberto Simoni (Italien) gleiche Zeit, 3. Dario Frigo (Italien) 0:45 Minuten zurück, 4. Hernan Buenahora (Kolumbien) 0: 48, 5. Carlos Contreras (Kolumbien) 0:49, 6. Unai Osa (Spanien) 0: 57, 7. Wladimir Belli (Italien) 1:01, 8. Ivan Gotti (Italien) 1:03, 9. Joaquim Castelblanco (Kolumbien) 2:16, 10. Abraham Olano (Spanien) 3:02, 11. Andrea Noe (Italien), 12. Sergej Gontschar (Ukraine) beide gleiche Zeit, 13. Marzio Bruseghin (Italien) 4:15, 14. Peter Luttenberger (Österreich) 4:46, 15. Paolo Savoldelli (Italien), 16. Pietro Caucchioli (Italien), 17. Tadej Valjavec (Slowenien), 18. Aleksander Shefer (Kasachstan), 19. Pascal Herve (Frankreich), 20. Jose Azevedo (Portugal) alle gleiche Zeit, ... 28. Giuseppe Guerini (Italien/Telekom) 6:05, ... 32. Marco Pantani (Italien) 6:46, ... 37. Roberto Sgambelluri (Italien/Telekom) 9: 39, ... 38. Matthias Kessler (Nürnberg) 9:58, ... 108. Jan Ullrich (Merdingen) 30:31, 109. Danilo Hondo (Cottbus), ... 112. Giovanni Lombardi (Italien/Telekom), ... 114. Kai Hundertmark (Bremthal), ... 123. Kevin Livingston (USA), ... 125. Alberto Elli (Italien) alle gleiche Zeit

Gesamtklassement:

1. Simoni 62:33:13 Stunden, 2. Frigo 0:48 Minuten zurück, 3. Belli 1:27, 4. Osa 1:52, 5. Gotti 2:14, ... 29. Sgambelluri 11.54, ... 49. Kessler 25:45, ... 53. Guerini 30:06, ... 61. Elli 39:58, ... 80. Ullrich 54:43, ... 94. Lombardi 1:02:48, ... 102. Hondo 1:07:52, ... 104. Hundertmark 1:09:00, ... 129. Livingston 1:26:13 - noch 151 Fahrer im Rennen

(RPO Archiv)
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