Nandrolon in der A-Probe Gewichtheber Mutlu bestreitet absichtliches Doping

Ankara (rpo). Der dreimalige Olympiasieger im Gewichtheben, Halil Mutlu, hat wissentliches Nandrolon-Doping bei den Europameisterschaften in Sofia bestritten. "Ich bin doch nicht verrückt. Ich weiß doch, dass ich nach jedem Wettkampf getestet werde, weil ich immer der Beste bin. Ich schwöre, nie in meinem Leben eine verbotene Substanz genutzt zu haben", sagte er unter Tränen auf einer Pressekonferenz in Ankara.

Mutlus Arzt Kaya Livanelioglu bestätigte, dass in der bei der EM im April in Sofia entnommenen A-Probe des Europameisters das anabole Steroid Nandrolon nachgewiesen worden sei. Der Arzt sagte aber, es gäbe eine Chance, dass Mutlus B-Probe sauber sei. Der türkische Verband und Mutlu haben die Öffnung dieser Probe beantragt.

Wie die leicht nachweisbare Substanz in den Körper des olympischen Goldmedaillen-Gewinners von 1996, 2000 und 2004 kam, ist weiterhin unklar. Livanelioglu erklärte, das Nandrolon sei in einigen Fleischsorten zu finden und kündigte Ermittlungen an.

Mutlu selbst vermutet Schmerzmittel, die er vor dem Championat aufgrund einer Verletzung eingenommen hatte, als Ursache. Diese aber waren zuvor von den Teamärzten als unbedenklich eingestuft worden. An türkischen Spekulationen, wonach EM-Gastgeber Bulgarien in den Dopingfall verstrickt sei, mochte sich der gebürtige Bulgare Mutlu nicht beteiligen.

Sollte auch die B-Probe ein positives Ergebnis bringen, wird der als "Little Dynamo" bekannte 33 Jahre alte Ausnahme-Heber als Ersttäter um eine Zweijahres-Sperre nicht umhin kommen. Damit wäre die Karriere des jahrelang umjubelten Gewichtheber-Millionärs ("Obwohl alles außerhalb meiner Kontrolle passierte, entschuldige ich mich.") wahrscheinlich vorzeitig beendet.

(sid)
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