Hertha, Köln und Lautern Zum Aufstieg verdammt

Berlin · Hertha BSC, der 1. FC Köln und der 1. FC Kaiserslautern sind vor dem Start der 2. Fußball-Bundesliga die Aufstiegsfavoriten. Nur wenigen Teams wird zugetraut, die Dominanz der "drei Musketiere" zu durchbrechen.

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Foto: dpa, Florian Schuh

Die Absteiger sind zum Aufstieg verdammt: Für Hertha BSC, den 1. FC Köln und den 1. FC Kaiserslautern wird die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga ab Freitag zur Nervenprobe. Die "drei Musketiere" stehen von Beginn an stark unter Druck. Dem FC St. Pauli und 1860 München werden am ehesten Außenseiterchancen auf den Sprung ins Oberhaus eingeräumt.

Bei den Wettanbietern und der Liga-Konkurrenz ist Hertha BSC Titelanwärter Nummer eins. Kein Wunder. Der neue Trainer Jos Luhukay hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck. Nach dem Chaos-Jahr mit dem sechsten Bundesliga-Abstieg setzte der Niederländer ganz auf Leistung. Am Ende wurden fünf Spieler gnadenlos aussortiert. "Nur der Wiederaufstieg zählt", sagt Neu-Kapitän Peter Niemeyer.

Luhukay bekommt was er will

Luhukay bekam trotz Klub-Schulden von 35 Millionen Euro alle Spieler, die er wollte. Der Ex-Schalker Peer Kluge bildet neben Niemeyer im defensiven Mittelfeld das neue Herz der Elf, nachdem Raffael für die Rekordsumme von zehn Millionen Euro zu Dynamo Kiew wechselte. Am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) geht es zum Auftakt gegen den SC Paderborn.

Auch beim 1. FC Köln ist der Druck spürbar. 24.500 Dauerkarten hat der Klub verkauft. 25.000 Fans strömten zur Saisoneröffnung. In Jahr eins nach Lukas Podolski gibt man sich dennoch bescheiden. "In vielen Stadien werden wir die Favoriten sein", sagte der Sportliche Leiter Frank Schaefer dem SID: "Aber jetzt ist noch nicht die Zeit, sich über einen Wiederaufstieg Gedanken zu machen."

Aber: Mit den Kölner Fans dürfte ein zweites Jahr 2. Liga kaum zu machen sein. Die Erwartungen am Rhein sind hoch. Viel hängt davon ab, ob Trainer Holger Stanislawski den Umbruch hinbekommt. Vor allem im Sturm gibts Probleme. Neben "Poldi" verlässt auch Milivoje Novakovic den Klub und geht nach Japan. Ein neuer Top-Angreifer ist wegen der Schuldenlast nicht zu finanzieren.

Auch für den Dritten im Bunde ist das Ziel klar. "Der FCK ist ein Traditionsverein, der in die erste Liga gehört. Wir werden mit aller Macht versuchen, dort wieder hinzukommen", kündigte Kaiserslauterns neuer Trainer Franco Foda an. Die Hoffnungen der "Roten Teufel" ruhen dabei auf den Schultern von Neuzugang Mohamadou Idrissou. "Mo ist ein erfahrener Spieler, der Reizpunkte setzen kann und eine hohe Trefferquote aufweist", sagte Foda. Zum Auftakt kommt am Montag Union Berlin (20.15 Uhr/Live-Ticker).

1860 und Pauli in Lauerstellung

In Lauerstellung befinden sich 1860 München und der FC St. Pauli. Vor allem bei den "Löwen" hat eine neue Mentalität Einzug gehalten. "Wir schalten jetzt um auf Attacke", meinte Geschäftsführer Robert Schäfer vollmundig. "Das erste Mal seit dem Abstieg 2004 haben wir durch unseren Dreijahresplan keinen finanziellen Druck mehr." Zudem spülen 35.000 Zuschauer am Samstag zum Liga-Auftakt im Süd-Duell mit Aufsteiger Jahn Regensburg reichlich Geld in die Kasse.

Der "Ostblock" mit vier Teams dürfte sich im Mittelfeld wiederfinden. Dynamo Dresden und Union Berlin hoffen auf einstellige Tabellenplätze, Energie Cottbus und Ergebirge Aue werden hingegen wohl - wie in der vergangenen Saison - gegen den Abstieg kämpfen.

Allein ums Überleben geht es für die drei Neulinge aus der 3. Liga. Während Regensburg bereits Erfahrungen im Unterhaus sammelte, ist die 2. Liga für den VfR Aalen und SV Sandhausen Neuland. Die Klubs aus Baden-Württemberg starten am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) in das neue Abenteuer. Sandhausen empfängt den FSV Frankfurt, Aalen tritt beim MSV Disburg an.

(sid)
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