Ärger im Revier Zukunft von Leon Goretzka in Bochum unklar

Bochum · Er gilt als eines der besten Mittelfeldtalente in Deutschland. Leon Goretzka ist gerade einmal 18 Jahre alt. Und wenn von ihm die Rede ist, dann fehlt nie der Zusatz "Nachwuchsstar". Sein Marktwert wird auf 3,5 Millionen Euro taxiert. Der VfL Bochum ist derzeit sein Arbeitgeber – und würde es gerne auch noch eine Weile bleiben.

Leon Goretzka bei der EM 2021: Der FC Bayern-Mittelfeldspieler im Porträt
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Das ist Leon Goretzka

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Foto: dpa/Matthias Hangst

Er gilt als eines der besten Mittelfeldtalente in Deutschland. Leon Goretzka ist gerade einmal 18 Jahre alt. Und wenn von ihm die Rede ist, dann fehlt nie der Zusatz "Nachwuchsstar". Sein Marktwert wird auf 3,5 Millionen Euro taxiert. Der VfL Bochum ist derzeit sein Arbeitgeber — und würde es gerne auch noch eine Weile bleiben.

Der FC Schalke 04 hat allerdings etwas dagegen und buhlt seit Monaten um seine Dienste. Angeblich ist im Kontrakt des Oberstufenschülers eine Klausel vermerkt, die einen Wechsel ermöglichen würde. Schalke sieht das so, Bochum nicht. Es riecht schwer nach Ärger im Revier. Die "Welt" will erfahren haben, dass möglicherweise ein Rechtsstreit droht, um Klarheit zu bekommen.

Gestern war Trainingsauftakt beim VfL Bochum. Goretzka stand nicht auf dem Platz. "Das muss man dem Jungen nicht antun. Der Rummel ist zu viel", sagt Peter Neururer. Goretzka hat stattdessen im Kraftraum gearbeitet, erst heute soll er wieder mit der Mannschaft trainieren. Der Trainer des Zweitligisten sagt, ein Wechsel nach Gelsenkirchen käme noch zu früh. Neururer weiß auch, dass Goretzka über kurz oder lang zu einem Klub mit größerer Perspektive gehen wird — aber bitte eben noch nicht jetzt. Neururer hält viel von Goretzka, auch als Persönlichkeit "ist der echt spitze", sagt er. Weniger galant findet er dessen Berater Jörg Neubauer, der angeblich gezielt Informationen an die Öffentlichkeit lancieren soll.

Etwas verwunderlich ist die Entwicklung schon. Schließlich hatte Schalkes Sportdirektor Horst Heldt bereits am 1. Juni verkündet: "Ich kann bestätigen, dass wir uns mit dem Spieler einig sind und er zu uns kommen möchte." Goretzka selbst hatte noch vor wenigen Monaten gesagt, dass er erst einmal sein Abitur in Bochum im kommenden Jahr machen wolle, ehe er den Klub wechsle.

Die Schalker waren von einer Ausstiegsklausel des eigentlich bis 2016 gültigen Arbeitspapiers ausgegangen, die eine Verpflichtung Goretzkas für etwa 2,8 Millionen Euro ermöglicht. Die Bochumer Verantwortlichen bestreiten die Existenz einer Klausel mit Nachdruck. Offenbar werden einzelne Wörter im Vertrag juristisch auf den Prüfstand gestellt. "Wenn wir den Spieler nicht halten können, wollen wir eine Ablösesumme erzielen, die angemessen ist", sagt Neururer. Für "angemessen" soll man an der Castroper Straße fünf Millionen Euro halten. Bochums Sportdirektor Christian Hochstätter sagt "Sport Bild": "Wir wollen vor allem, dass der Junge nicht beschädigt wird. Darauf sollten alle Parteien aufpassen."

Bis dahin wird weiter munter gepokert.

(RP/can/csi)
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