Curri auf Intensivstation Trotz Kung-Fu-Tritt keine Klage

Leipzig/Aue (rpo). Hrvoje Vukovic kann aufatmen. Weder der FC Erzgebirge Aue noch dessen Spieler Skerdilaid Curri werden ihn verklagen. Vukovic hatte Curri mit einem Tritt vor den Brustkorb so schwer verletzt, dass er seitdem auf der Intensivstation liegt. Vom Schiedsrichter gab es dafür nur Gelb.

"Ich habe mir die Fernsehbilder angeschaut und gesehen, dass er es absichtlich gemacht hat. Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können", sagte der in Diensten des Zweitligisten Erzgebirge Aue stehende Albaner Curri am Dienstag. Da auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) keine weiteren Ermittlungen plant, dürfte der Sünder straffrei ausgehen.

Curri liegt mit zwei gebrochenen Rippen und einem Lungeneinriss weiter auf der Intensivstation der Auer Helios-Klinik, hofft nach einer Serie von Untersuchungen aber auf eine Verlegung auf eine normale Station. Weitere Operationen sind nicht nötig. "Ich habe Hoffnung, weil mir die Ärzte gesagt haben, dass die nach dem Foul zusammengefallene Lunge wieder halbwegs ordentlich arbeitet", meinte der 28-Jährige.

Der technisch überragende Auer Profi war am Sonntag in der 19. Minute des Spiels gegen Wacker Burghausen von seinem Gegenspieler Vukovic im Kung-Fu-Stil gegen den Brustkorb getreten worden. "Zum Glück habe ich mein Gesicht instinktiv weggedreht, ansonsten hätte auch alles Aus sein können. Ich weiß nicht, was sich dieser Mensch nur gedacht hat", so Curri. Die Wut auf den für dieses Foul nur mit Gelb bestraften Vukovic ist riesig, trotzdem will der Albaner keine zivilrechtlichen Schritte einleiten und beispielsweise Schadenersatz oder Schmerzensgeld fordern.

"Ich verklage niemanden, wenn es der Verein nicht tut", meinte Curri nach einem Gespräch mit dem Rechtsanwalt des Zweitligisten. Erzgebirge Aue will ebenfalls nichts unternehmen, um das bislang gute Verhältnis zu Burghausen nicht zu zerstören. Zudem kündigte der am Montag vom Training freigestellte Sünder Vukovic ("Mir tut das schrecklich Leid, ich wollte ihn nicht verletzen. Solche unglücklichen Sachen passieren im Fußball") an, sein Opfer in der Klinik besuchen zu wollen. Der Termin soll in den nächsten Tagen mit Curri abgestimmt werden.

"Das soll er selbst entscheiden. Wenn er das Foul wirklich ohne Absicht gemacht hat, kann er gern kommen", meinte Curri: "Ansonsten stehe ich vielleicht irgendwann früh auf und fahre in Richtung Burghausen." Als Geste der Entschuldigung schickten die Bayern einen Blumenstrauß an Curri, zudem existiert ein offizieller Brief von Wacker-Manager Kurt Gaugler an Erzgebirge Aue.

Skerdilaid Curri hilft das alles nicht viel, denn seine Rückkehr in die 2. Liga ist frühestens zu Beginn des nächsten Jahres zu erwarten: "Ich tue alles dafür, so schnell wie möglich wieder aus diesem Krankenhaus herauszukommen. Vielleicht kann ich ja im Januar wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen."

(sid)
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