Neuer Sportdirektor in Köln Schmadtke will Angriff verstärken

Köln · Jörg Schmadtke hat sich als furchtloser Geselle präsentiert. Der kölsche Klüngel schreckt ihn jedenfalls nicht, wie der neue Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln bei seiner ersten Pressekonferenz im neuen Klub betonte. "Ich bibbere nicht vor Angst. Um mich müssen Sie sich keine Sorgen machen", versicherte der Düsseldorfer, "ich werde mich den Dingen stellen, die auf mich zukommen."

Jörg Schmadtke – Torwart, Manager, Düsseldorfer
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Das ist Jörg Schmadtke

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Foto: dpa, geb jhe ljm

Außerdem habe er zuletzt in einer Stadt gearbeitet, in der eine so genannte Connection unterwegs sei. Er meinte die in Hannover einflussreiche "Maschsee-Connection". Vielleicht sei seine Reise zur U20-WM nach Istanbul ja auch die perfekte Vorbereitung auf Köln gewesen. Als er dort war, verloren die Hauptstadt-Vereine Besiktas und Fenerbahce das Startrecht für die europäischen Wettbewerbe, sagte er im Scherz.

Schmadtke zeigte sich locker. Dass ihn Vizepräsident Toni Schumacher tags zuvor als zweitbesten deutschen Manager hinter Uli Hoeneß bezeichnet hatte, konterte der 49-Jährige mit Humor: "Toni war früher Torhüter. Da muss man ihm einiges nachsehen." Ohnehin hatte der frühere Düsseldorfer und Freiburger Torwart Schmadtke lange mit sich gerungen, ob er das Angebot annehmen soll, wie er schmunzelnd erklärte: "Kann ein Klub zwei ehemalige Torhüter in solchen Positionen verkraften?"

Nun hat der Zweitligist Schmadtke nicht allein wegen seines bewundernswerten kabarettistischen Talents verpflichtet, sondern weil er ihm zutraut, den Klub wieder nachhaltig nach vorn zu führen. Ohne explizit vom Aufstieg in der kommenden Saison zu sprechen, ließ Schmadtke erkennen, dass dieser das Ziel des Vereins sein müsse. "Der FC bietet eine Aufgabe, die mich deutlich reizt", sagte der mit einem bis 2017 laufenden Vertrag ausgestattete Manager. Die "unglaubliche Tradition", die begeisterungsfähigen Fans und "die Wucht", die das Stadion entwickeln könne, strich er als Pluspunkte des Vereins heraus.

Zudem findet er in Jörg Jakobs, mit dem er schon in Aachen und Hannover erfolgreich zusammengearbeitet hat, einen Mitarbeiter in seiner Crew wieder, der ein "Freund unserer Familie" ist. Eine seiner vordringlichen Aufgaben sieht Schmadtke darin, eine Verstärkung für den Angriff zu organisieren: "Da sehe ich eine gewisse Lücke."

In den anderen Mannschaftsteilen sieht er keinen dringenden Ergänzungsbedarf. Schmadtke muss Prioritäten setzen. Große Sprünge lässt die angespannte Finanzlage nicht zu.

(RP)
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