Bundesliga Neuer Trikotsponsor für den 1. FC Köln

Köln (rpo). Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln hat seinen "Zypern-Flop" schnell ausgebügelt und ist bei der Suche nach einem Hauptsponsor im zweiten Anlauf auf Nummer sicher gegangen. Die "Geißböcke" werben bis 2007 für einen Kölner Versicherungskonzern (Gerling) und streichen dabei schätzungsweise drei Millionen Euro pro Jahr ein.

"Nach der Zypern-Geschichte war das keine angenehme Zeit. Ich war mir aber sicher, dass wir in der Öffentlichkeit keinen Schaden angerichtet haben. Dass so viele Unternehmen Interesse gezeigt haben, war ein positives Zeichen", meinte FC-Präsident Wolfgang Overath sichtlich erleichtert.

Finanziell allerdings müssen die Rheinländer wohl Abstriche machen. 4,35 Millionen sollte der ursprüngliche Deal mit dem Urlaubsland Zypern einbringen, für das die Kölner werben wollten. Es wäre ein Novum in der Bundesliga gewesen, denn erstmals hätte nicht gezielt ein Produkt, eine Marke oder ein Unternehmen im Vordergrund gestanden.

Der "große Coup" war jedoch zur peinlichen Lachnummer geraten. Das Geschäft, das über die Satena-Holding abgewickelt worden war, scheiterte an der fehlenden Genehmigung von Zyperns Regierung für die Verwendung des Landesnamens. Die Satena-Verantwortlichen hatten argumentiert, das entsprechende Einverständnis des Tourismus-Ministeriums eingeholt zu haben.

Aufgedeckt wurde das große Missverständnis durch die WDR-Lokalzeit am 24. Mai, nachdem Reporter in Nikosia recherchiert und einige Missverständnisse und Merkwürdigkeiten aufgedeckt hatten. Es folgten scharfe Kommentare aus Zypern in Richtung Domstadt, so dass der FC eine Woche später die Kooperation mit der Satena auflöste.

"Wir hatten einen zuverlässigen Partner, mit dem wir kein Problem hatten. Nur dieser Partner hatte ein Problem mit seinem Partner", meinte Overath im Nachhinein. Mit der Satena-Holding dürfte es in den kommenden Verhandlungen nun wohl um die Begleichung des entsprechenden Schadens gehen.

23.000 Dauerkarten verkauft

Das operative Geschäft soll durch die schwebenden Sponsor-Verhandlungen laut Overath nie beeinträchtigt gewesen sein. "Wir haben einen Etat von über 40 Millionen Euro. Problematisch wäre es vielleicht geworden, wenn wir gar keinen Partner gefunden hätten", erläuterte die FC-Ikone, die sich in den kommenden Tagen wieder verstärkt dem Thema Neuverpflichtungen widmen kann.

"Zwei richtig gute Defensivspieler" (Overath) sollen nach den Einkäufen von Imre Szabics (VfB Stuttgart), Dimitrios Grammozis (1. FC Kaiserslautern), Anthony Lurling (Feyenoord Rotterdam), Patrick Helmes (Sportfreunde Siegen) und Marvin Matip (VfL Bochum) auf jeden Fall noch geholt werden. Das Zuschauer-Interesse in Köln ist unterdessen weiter ungebrochen. 23.000 Dauerkarten wurden inzwischen schon abgesetzt, das Ziel liegt bei 25.000 Saisontickets.

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