Insolvenz droht "Löwen" vor finanziellem Aus
München (rpo). Dem Zweitligisten TSV 1860 München droht das finanzielle Aus. "Wenn wir am 2. Mai in Unterhaching spielen, sind wir entweder gerettet oder müssen einen Antrag auf Insolvenz stellen. Es wird ein Kampf gegen die Zeit", erklärte Geschäftsführer Stefan Ziffzer gegenüber der Münchner "Abendzeitung".
Ein Insolvenzverwalter müsste dann die Vermögenswerte prüfen und durchleuchten, ob es überhaupt noch Sinn mache, die Firma am Leben zu halten. Ihm sei daher völlig egal, woher nun die Hilfe für den Verein komme, fügte Ziffzer hinzu.
Beim Stadionpartner FC Bayern München verfolgt man die angespannte finanzielle Situation mit großen Sorgenfalten. "Ich kann nur eines sagen: Es sieht sehr, sehr schlimm aus. Wir waren aber auch überrascht über das Ausmaß dieser Situation", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß am Wochenende. Eine Insolvenz der "Löwen" hätte zur Folge, "dass wir viel Geld in die Hand nehmen müssen, um 1860 zu retten und damit unseren Partner und das Stadion zu retten."
Ziffzer hob hervor, dass eine gemeinsame Lösung mit dem Lokalrivalen ganz in seinem Interesse sei. "Der FC Bayern weiß, dass wir in dieser Woche positive Nachrichten brauchen. Wir sind mit unserem Partner in intensiven Gesprächen", erklärte der 54-Jährige.
Eine mögliche Beteiligung am Not-Fond der Deutschen Fußball Liga (DFL) bezeichnete er als denkbare Option. "Wir könnten maximal fünf Millionen Euro in Anspruch nehmen, dafür aber im Gegenzug mit bis zu sechs Punkten Abzug bestraft werden", erinnerte Ziffzer. Ein Punktabzug in der laufenden Saison hätte allerdings wahrscheinlich den sportlichen Abstieg zur Folge. Drei Spieltage vor dem Saisonfinale trennen die Münchner mir 39 Punkten auf Rang 12 nur vier Zähler von einem Abstiegsplatz.
