MSV Duisburg Kai Michalke freut sich: "Wieder im Revier"

Duisburg (RP). Ausspannen muss sein. "Ich will gut erholt und fit in die nächste Spielzeit einsteigen", sagt Kai Michalke, der mit seiner Familie in diesen Tagen nach Kreta flog, um mal richtig vom Stress der zurückliegenden Saison abzuschalten.

Am 20. Juni, sechs Tage bevor der MSV Duisburg in die Saison-Vorbereitung einsteigt, kommt der Neuzugang der "Zebras" aber schon wieder zurück. Neben der Wohnungssuche stehen dann bereits einige Laufeinheiten auf dem Programm. "Ich möchte ja nicht den Anschluss verpassen", sagt er.

Michalke will nichts dem Zufall überlassen, und der 29-Jährige ist diesbezüglich ein alter Hase. Der MSV, bei dem er bis Sommer 2007 unterschrieb, wird seine vierte Bundesliga-Station. Wenn es nach ihm geht, darf es ruhig die letzte sein, denn für Michalke schließt sich ein Kreis. Der Junge aus dem Ruhrgebiet ist wieder in seinem Revier.

"Ich kenne die Leute und die Mentalität, das ist ein ungeheurer Vorteil", sagt der Mittelfeldspieler, der Anfang der 90er-Jahre als das Top-Talent des VfL Bochum bezeichnet wurde. Gefördert von Ex-Bundesligaprofi und damaligem A-Jugend-Trainer Michael "Ata" Lameck schaffte Michalke 1993 den Sprung in die Bundesliga und lief 131 Mal für die Ruhrstädter auf. Es folgten Wechsel zu Hertha BSC Berlin (22 Spiele) und dem 1. FC Nürnberg (43), ehe sich nur noch der Zweitligist Alemannia Aachen (55) für ihn interessierte.

Bereits in Nürnberg ging seine Erfolgskurve ein wenig nach unten. "Der Franke ist an sich ein eigener Typ, mit der Mentalität wurde ich nie so richtig warm", erklärt Michalke, warum es ihn wieder in den Westen zog. Als Karriere-Knick will er das aber nicht verstanden wissen. "Wenn ich fit war, habe ich mich immer durchgesetzt", sagt der Offensivakteur, der in der vergangenen Saison elf Tore erzielte. Wahrscheinlich wären es noch mehr geworden, hätte er verletzungsbedingt in der Rückrunde bei der Alemannia nicht zwischenzeitlich seinen Stammplatz verloren.

Aus einem positiven Umfeld

Auch wenn Aachen den angestrebten Aufstieg verpasste, blickt Michalke positiv zurück: "Wir haben im UEFA-Cup einige hohe Hausnummern bezwungen und waren auch in der Liga oben dabei." Dass er "aus einem positiven Umfeld" komme, bezeichnet Michalke als sehr wichtig für die Zukunft: "Ich habe Selbstvertrauen getankt. Auch wenn man im Fußball nur als geschlossene Mannschaft überzeugen kann, weiß ich, was ich kann."

Nun stellt sich die Frage: Ist der MSV für ihn die letzte Chance, noch mal in der Bundesliga Fuß zu fassen? "So weit würde ich nicht gehen, ich war ja nie richtig weg vom Fenster", sagt Michalke und verweist auf sein Vorbild Michael Preetz. Mit dem ehemaligen Duisburger Stürmer hat er in Berlin bei Hertha BSC zusammengespielt. "Lange hat dem Michael kaum einer die Bundesliga zugetraut. Als er die 30 überschritten hatte, wurde er dennoch Torschützenkönig und Nationalspieler. Man muss nur den richtigen Biss zeigen", bezeichnet Michalke Werdegang und Einstellung seines Kollegen als beispielhaft.

(Rheinische Post)
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