Neuer Trainer beim Zweitligisten Frontzeck bei St. Pauli "der richtige Mann"

Hamburg · Ex-Nationalspieler Michael Frontzeck soll den kriselnden FC St. Pauli in der 2. Liga wieder nach oben führen. Der Nachfolger von André Schubert fängt dort an, wo er 2011 seinen bislang letzten Job als Gladbach-Coach verlor - am Hamburger Millerntor.

Michael Frontzeck – Ur-Mönchengladbacher auf Wanderschaft
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Das ist Michael Frontzeck

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Foto: AFP

Michael Frontzeck ist der große Hoffnungsträger beim kriselnden FC St. Pauli. "Ich bin überzeugt, dass er genau der richtige Mann ist", sagte St. Paulis Sportchef Rachid Azzouzi über den 48 Jahre alten Fußball-Lehrer, der die verunsicherten Kiez-Kicker wieder in die richtige Spur bringen soll. Der Ex-Nationalspieler tritt die Nachfolge des zuletzt glücklosen André Schubert an, den der Zweitligist in der vergangenen Woche beurlaubt hatte.

Für Frontzeck schließt sich damit ein Kreis. Der seit 20 Monaten arbeitslose Coach übernimmt den Job ausgerechnet am Hamburger Millerntor, wo der 48-Jährige bei seinem bis dato letzten Engagement zuletzt auf der Bank saß. Am 12. Februar 2011 verlor er mit Borussia Mönchengladbach 1:3 beim damaligen Bundesligisten St. Pauli - und wurde tags drauf beurlaubt. Ausgeruht soll der mit einem Vertrag bis 2014 ausgestattete Coach den Club nun im Unterhaus nach oben führen.

Job-Beginn erst am Montag

"Für ihn spricht seine unglaubliche Erfahrung als Trainer und als Spieler", meint Azzouzi. Frontzecks größte Erfolge: Vize- Europameister mit der DFB-Auswahl 1992, zuvor wurde der 436 Mal in der Bundesliga eingesetzte Profi (37 Tore) im selben Jahr mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister. Als Coach war er für Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld und seinen Stammclub Mönchengladbach tätig - jedoch stets nur in Liga 1. Nun soll er eine Klasse tiefer den Neuaufbau schaffen.

Allerdings tritt Frontzeck, der sich nach Klub-Angaben vor der für Samstag geplanten Vorstellung nicht zu seiner neuen Aufgabe äußern will, den Job erst am Montag an. Am Freitagabend im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin wird noch einmal das Trio Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain verantwortlich sein.

"Ein sofortiger Beginn könnte die hohe Konzentration, die das Team in den letzten Trainingseinheiten an den Tag gelegt hat, berühren", begründete Azzouzi den Dienstantritt mit Verzögerung beim in die Abstiegszone abgerutschten Klub. "Wir wollen einen sauberen Einstieg am Montag, dann sind zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Punktspiel in Paderborn", meinte Azzouzi. Denn zunächst habe das Spiel gegen den Tabellen-13. aus Berlin "oberste Priorität", ihm gelte die volle Konzentration.

Auf Frontzeck wartet in Hamburg viel Arbeit. Der ambitionierte, nach dem Verlust von Leistungsträgern wie Max Kruse (SC Freiburg), Carlos Zambrano (Eintracht Frankfurt) und anderen aber in sportliche Schieflage geratene Kiez-Klub war zuletzt völlig von der Rolle. Mit nur sechs Punkten aus acht Spielen und Rang 15 blieb St. Pauli, das binnen drei Jahren die Rückkehr in die 1. Liga anstrebt, weit hinter den Erwartungen zurück.

Das Ruder herumreißen soll der 19-malige Internationale Frontzeck, der einst als linker Außenverteidiger für Furore gesorgt hat. Eine erste Kontaktaufnahme mit seinen künftigen Assistenten Meggle & Co. hat es bereits gegeben. "Michael hat wesentliche Eckpunkte der künftigen Zusammenarbeit besprochen", berichtete Azzouzi, den der neue Mann zu überzeugen vermochte. Imponiert habe ihm "seine Akribie und seine Lust, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen und eine Mannschaft zu formen", sagte Azzouzi dem Sender "Sky Sport News".

(dpa)
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