1:3 in Fürth Fortuna verspielt die Tabellenspitze

Fortuna Düsseldorf hat am 6. Spieltag der 2. Bundesliga die erste Saison-Niederlage kassiert. Beim bisherigen Tabellen-Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth verloren die Rot-Weißen am Sonntag verdient mit 1:3 (0:2). Damit ist die Tabellenführung erst einmal weg.

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Zwei Spitzenspiele standen für die Fortunen zuletzt auf dem Programm. Zweimal durften die Düsseldorfer am Ende jubeln: beim SV Sandhausen (2:1) und gegen Union Berlin (3:2). Am Sonntag ging es für die Schützlinge von Trainer Friedhelm Funkel zum Auftakt der Englischen Woche gegen eine Mannschaft, die in dieser Saison bislang nur das Pokalspiel im pfälzischen Morlautern gewinnen konnte: die SpVgg Greuther Fürth.

Bei den Franken debütierte Damir Buric an der Seitenlinie, der Janos Radoki auf dem Trainerstuhl abgelöst hatte. Und der 53 Jahre alte Kroate, als Spieler etwa für Borussia Mönchengladbach und den SC Freiburg aktiv, hatte eine klare Vorstellung vom Auftritt seines Teams: "Ich erwarte von den Spielern, dass sie brennen." An den ersten fünf Spieltagen hatte es nur im eigenen Strafraum lichterloh gebrannt. Funkel warnte: "Wir müssen vor jedem Gegner auf der Hut sein."

Wolf im Tor, Hennings im Sturm

Der Fortuna-Coach vertraute im Sportpark Ronhof (8.535 Zuschauer) wieder auf Raphael Wolf, der die komplette Englische Woche zwischen den Pfosten stehen wird, weil sich Stammtorwart Michael Rensing immer noch mit einer angebrochenen Rippe herumplagt. Vor dem 29-Jährigen verteidigten im 4-1-4-1-System Kaan Ayhan, André Hoffmann, Lukas Schmitz und Jean Zimmer.

SpVgg Greuther Fürth - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Foto: dpa, tim fdt

Dazu kamen Niko Gießelmann, Adam Bodzek, Marcel Sobottka, Florian Neuhaus und Benito Raman, der kurioserweise im Trikot des nach Braunschweig gewechselten Özkan Yildirim auflief. Rouwen Hennings besetzte die Sturmspitze. Davor Lovren blieb grippekrank zu Hause, Kapitän Oliver Fink fand sich wie schon gegen Berlin zunächst auf der Bank wieder. Am Sky-Mikrofon sagte Funkel vor dem Anpfiff: "Wir können sehr flexibel spielen, lassen Sie sich überraschen."

Fürth überrumpelt die Fortuna

Die erste dicke Torchance hatten die Düsseldorfer nach 50 Sekunden: Ayhan spielte einen langen Pass in die Tiefe, Marco Caligiuri konnte nicht klären und Raman schoss knapp links vorbei. Ruhe kam in der Anfangsphase nur selten in die Partie — schön für die Zuschauer. Die Rheinländer suchten den Weg nach vorne. Fürth verteidigte sehr hoch, Ayhan probierte es darum das ein oder andere Mal mit langen Bällen.

Doch die Fortunen mussten auch hinten aufpassen. Fürth kam ebenfalls zu Möglichkeiten. Jurgen Gjasula jagte die Kugel nach einer Ecke neben den Kasten von Wolf (15.), der Versuch war noch abgefälscht. Ein gefährlicher Distanzschuss von Tolcay Cigerci zischte über das Tor (22.). Die Franken trauten sich was, suchten schnell den Abschluss, etwa der agile Julian Green.

Fortuna ließ sich den Schneid abkaufen. Das Angriffsspiel mit den langen Bällen war in der ersten Halbzeit zu eindimensional. Von der angekündigten Flexibilität war überraschenderweise nicht viel zu sehen. Nach 34 Minuten stand es 0:1: Fürth-Angreifer Serdar Dursun ließ Hoffmann im Zweikampf alt aussehen, zog aus spitzem Winkel flach ab, Wolf konnte den Einschlag nicht verhindern. Und die Fürther legten gleich nach: Caligiuri köpfte eine Cigerci-Flanke zum 2:0 ein (44.).

Aufsteiger Kiel führt die Tabelle an

Im zweiten Durchgang probierte es Funkel mit einem Angreifer mehr. Havard Nielsen feierte sein Comeback und ersetzte Neuhaus. Doch Alarm machten erneut die Hausherren: Ein Treffer von Cigerci wurde nach 48 Minuten wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt — zu Unrecht. Der Düsseldorfer Abwehrschnitzer blieb ungestraft.

Fortuna gelang der Anschluss: Marcel Sobottka wurde im Sechzehner von Torwart Balazs Megyeri von den Beinen geholt, Gießelmann verwandelte gegen seinen Ex-Klub den Elfmeter zum 1:2 (62.). Aber Dursun stellte den alten Abstand zwei Minuten später wieder her. Die Rot-Weißen hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Dursun scheiterte per Kopf noch einmal an Wolf und der Latte (83.).

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Foto: Falk Janning

"Ich hoffe, jetzt ist der Knoten gelöst. Wir haben mit Braunschweig und Nürnberg eine brutale Woche vor uns, deshalb ist der Sieg unglaublich wichtig für den Verein, für die Nerven", sagte Buric bei Sky. Funkel war sauer: "Wir waren vor allem defensiv viel zu schwach, im Zentrum katastrophal. Dann kannst du so ein Spiel nicht gewinnen."

Die Düsseldorfer stehen nach dem 6. Spieltag auf Rang drei, punktgleich mit Tabellenführer Holstein Kiel und Darmstadt 98. Fürth, das den ersten Sieg in dieser Spielzeit feierte, hat die Rote Laterne an den 1. FC Kaiserslautern weitergereicht und rangiert nun auf Platz 17.

(jado)
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