4:1 gegen Bielefeld Fortunas letztes Aufgebot trumpft groß auf

Düsseldorf · Die Düsseldorfer haben sich auf bemerkenswerte Weise in der Spitzengruppe der Zweiten Liga zurückgemeldet. Beim 4:1 gegen Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld überragte vor 25.841 Zuschauern der zweifache Torschütze Shinta Appelkamp. Aber auch seine Kollegen im ersatzgeschwächten Team überzeugten.

2. Bundesliga: Einzelkritik Fortuna Düsseldorf gegen Arminia Bielefeld
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Frederic Scheidemann

Personalprobleme hin oder her: Fortuna Düsseldorf hat sich von allen Engpässen nicht beeindrucken lassen. Dank einer großartigen zweiten Spielhälfte schlug der Zweitligist den Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld auch in der Höhe verdient 4:1. Die Truppe von Trainer Daniel Thioune beherrschte bis auf eine kurze Phase nach dem Ausgleich das Geschehen gegen die enttäuschenden Ostwestfalen und hatte seine stärkste Kraft im überragenden Shinta Appelkamp.

Die wichtigste Personalie hatte sich zu Thiounes Zufriedenheit geklärt: Dawid Kownacki meldete sich gerade noch rechtzeitig spielfit. Der polnische Nationalstürmer hatte einige Trainingseinheiten wegen Rückenproblemen verpasst – und sein Ausfall hätte die Düsseldorfer in ernste Schwierigkeiten gestürzt. Da in Rouwen Hennings und Daniel Ginczek bereits zwei Stammkräfte im Angriff verletzt fehlten, wäre es ohne Kownacki richtig kritisch geworden.

Auch so standen Thioune acht Profis aus Verletzungsgründen nicht zur Verfügung. Kein Wunder also, dass in Ersatzkeeper Raphael Wolf, Tim Oberdorf und Kristoffer Peterson nur drei gestandene Kicker aus dem Zweitligakader auf der Bank saßen, dazu der 19-jährige Kwadwo Baah sowie vier Spieler aus U19 und U23. Das letzte Aufgebot – diesmal passte der oft benutzte Stempel wirklich.

Die verbliebene Startelf stellte der Chefcoach in einem 4-2-3-1-System auf, wobei Emmanuel Iyoha seine Position links in der Dreier-Offensivreihe je nach Spielsituation schon mal verließ, um Kownacki in vorderster Spitze zu unterstützen. Das Ganze sah dann in der ersten halben Stunde durchaus gefällig aus, und Fortuna kam auch zu einigen im Ansatz recht vielversprechenden Möglichkeiten.

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf gegen Arminia Bielefeld - die Bilder des Spiels
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Fortuna - Bielefeld: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die erste richtig klare Chance führte dann zum 1:0. Michal Karbownik, der zuvor schon durch einige starke Aktionen aufgefallen war, zirkelte von der linken Seite eine präzise Flanke in den Strafraum, wo Shinta Appelkamp den Ball direkt mit dem rechten Außenrist ins Netz lenkte (21.). Eine verdiente Führung, da die Gastgeber mehr für das Spiel taten als die zunächst recht unsortiert wirkenden Arminen. Aus dem Nichts dann jedoch der Ausgleich: Bielefelds Marc Rzatkowski nahm die Einladung einer etwas naiven Attacke Christoph Klarers an und fiel – durchaus nicht zwingend – im Sechzehner, Robin Hack erzielte per Elfmeter das 1:1 (34.).

Ein Wirkungstreffer, denn für den Rest der ersten Hälfte fand Fortuna nicht mehr in ihr Spiel zurück. Dafür aber sehr schnell im zweiten Durchgang: Dieser war noch keine zwei Minuten alt, als Iyoha mit einem bärenstarken Dribbling die Abwehr auseinanderriss und Appelkamp bediente. Dessen Hereingabe auf den völlig alleingelassenen Ao Tanaka bedeutete schon den zweiten Scorerpunkt für den 21-Jährigen, da der japanische Nationalspieler zum 2:1 versenkte.

Punkt Nummer drei folgte auch noch, in Minute 66. Und was war das für ein Tor: Kownacki legte den Ball mit der Hacke in den Lauf von Appelkamp, und der lupfte die Kugel eiskalt in die lange Ecke. Spätestens, als der eingewechselte Tim Oberdorf nach Eckball von Jorrit Hendrix das 4:1 nachlegte, waren alle Messen gelesen. Das Wochenende der Oberdorfs, denn seine Schwester hatte tags zuvor beim 6:1 des VfL Wolfsburg über Bayer Leverkusen ebenfalls getroffen.

Was aber noch bedeutsamer war: Es war das Wochenende des letzten Aufgebots der Fortuna, das seine Chance eindrucksvoll nutzte.

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