Kommentar Fall Pezzoni: Terror im Fußball

Düsseldorf · Die Gewalt von sogenannten Fußball-Fans hat eine neue Dimension erreicht. Kölner Hooligans haben den Spieler Kevin Pezzoni massiv bedroht. Der Profi hat deshalb um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Ein beispielloser Fall.

Chronologie: Hooligan-Probleme des 1. FC Köln
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Foto: dapd

Da ist es nicht mehr damit getan, die allgemeine Verrohung der Sitten zu beklagen. Es ist an der Zeit, diese besondere Fanszene sehr genau zu untersuchen. Dass die Kölner Gewalttäter eine harte Strafe verdienen, die ihnen das Ausmaß ihrer Tat verdeutlicht, steht ohnehin außer Frage.

Die Klubs stehen in der Verantwortung — nicht nur der 1. FC Köln, dessen Ultras allerdings schon vor dem Fall Pezzoni häufig übel aufgefallen sind. Die Vereine haben es durch Tatenlosigkeit zugelassen, dass sich in Teilen ihres Anhangs ein seltsames Selbstverständnis ausgebildet hat. Diese Fan-Gruppierungen halten sich für das Gewissen des Fußballs und haben sich in einem rechtsfreien Raum eingerichtet.

Wenn das große Wort der Null-Toleranz, das die Vereine so gern verwenden, kein reines Wortgeklingel bleiben soll, dann müssen die Klubs jetzt reagieren. Kamingespräche und polizeiliche Sozialarbeit im Umfeld der Hooligans haben die vermeintlichen Fans nur in ihrem Selbstverständnis bestärkt.

(areh)
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