Erlöse aus Kartenverkäufen an sich genommen Ex-Aachener Präsident zu Geldstrafe verurteilt

Aachen (rpo). Wilfried Sawalies, ehemaliger Präsident des Zweitligisten Alemannia Aachen, ist am Mittwoch wegen Untreue zu einer Geldstrafe von 11 700 Euro verurteilt worden. Das Landgericht Aachen sah seine Schuld als erwiesen an.

Das Gericht ging davon aus, dass Sawalies im Jahr 1999 insgesamt rund 25 000 Euro aus unverbuchten Kartenvorverkaufserlösen an sich nahm, ohne dass weitere Präsidiumsmitglieder des Traditionsvereins davon wussten. "Möglicherweise hatte er vor, eine schwarze Kasse zu bilden", hieß es im Urteil. "Es ist jedenfalls nichts anderes zu seinen Ungunsten festzustellen", sagte der Vorsitzende Richter Harald Brandt.

Der Richter bezeichnete die Tat als "Untreue im unteren Bereich" und als "Dummheit", durch die sich der Angeklagte selbst am meisten geschädigt habe: Er habe seine Funktion verloren und sei öffentlich an den Pranger gestellt worden. Das Geld war im Herbst 1999 wieder in die Vereinskasse zurückgelangt.

Im Zusammenhang mit weiteren finanziellen Unregelmäßigkeiten bei Alemannia Aachen wird ab Oktober unter anderem die so genannte Geldkoffer-Affäre vor Gericht verhandelt. Die vier Angeklagten sollen den Verein unter anderem bei Spielertransfers um über eine Viertelmillion Euro betrogen haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort