Lautern steigt auf Dynamo-Fans werfen Bengalos aufs Spielfeld und sorgen für Eklat

Dresden · Die Fans von Dynamo Dresden haben kurz vor dem drohenden Abstieg aus der 2. Bundesliga im Relegationsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern für einen Eklat gesorgt und massiv Pyrotechnik auf den Rasen geworfen.

 Fans von Dynamo Dresden zündeten massiv Pyrotechnik.

Fans von Dynamo Dresden zündeten massiv Pyrotechnik.

Foto: dpa/Robert Michael

Es war zu befürchten – und es trat ein: Die Fans von Dynamo Dresden haben kurz vor dem Spielende im Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern für einen Eklat gesorgt. Kurz nachdem die Gäste auf 2:0 in der Nachspielzeit erhöhten, warfen die Anhänger im berüchtigten K-Block massiv Bengalos auf das Spielfeld und entzündeten sogar im eigenen Block Feuer. Die Partie wurde mehrere Minuten unterbrochen. Am Ende stieg der 1. FC Kaiserslautern nach einem 0:0 im Hinspiel in die 2. Liga auf.

Doch es drohte zwischenzeitlich im Rückspiel sogar der Spielabbruch. Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin wartete lange und pfiff die Partie trotz der äußeren Umstände wieder an. Es fehlten noch drei Minuten, bis die Spielzeit beenden gewesen wäre. So spielten die Spieler auf dem Platz weiter, während im Dresdener Block weiterhin Bengalos aufflackerten und sogar noch eine weitere Fackel auf dem Rasen landete. Für ein paar Sekunden hielt Siebert die Partie wieder an. Das Spiel einfach nicht mehr anzupfeifen, weil man sich bereits in der Nachspielzeit befand, war laut DFB-Statuten derweil keine Option. Die angezeigte Nachspielzeit kann zwar nach Belieben verlängert, aber nicht verkürzt werden.

Bereits die gesamte Partie über wurde in den Fanblöcken von Dynamo Dresden und des 1. FC Kaiserslautern sehr viel Pyrotechnik abgefeuert. Deshalb begann das Relegationsrückspiel sogar schon verspätet. Anhänger aus der Pfalz schossen Leuchtraketen in die Luft, im TV-Kommentar hieß es, dass auch in Nachbarblöcke geschossen wurde.

Wegen der Problemfans in beiden Fanlagern war die Polizei ohnehin mit über 1000 Beamten im Einsatz. Der Fokus lag auf einer strikten Fantrennung auch bei der An- und Abreise. Es wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt und vorsorglich auch Wasserwerfer im Einsatzraum platziert. In der Stadt blieb es zunächst friedlich.

Die Partie gewann der 1. FC Kaiserslautern am Ende mit 2:0 und steigt damit in die 2. Bundesliga auf, während Dynamo Dresden nach einem Jahr wieder den Gang in die 3. Liga antreten muss.

Die Fans der Lauterer feierten hingegen zusammen mit der Mannschaft eine ausgelassene Party. Ein „Nie mehr 3. Liga“ schallte durch das Stadion, während die Dresdener Anhänger währenddessen stillschweigend in der eigenen Kurve standen. Die Dynamo-Spieler verschwanden hingegen direkt in der Kabine.

(dör)
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