Porträt Das ist 1860-Investor Hasan Ismaik
Hasan Abdullah Mohamed Ismaik, so sein kompletter Name, wurde am 14. August 1976 in Kuwait geboren und wuchs dort in einfachen Verhältnissen auf.
Nach dem Schulbesuch studierte Ismaik in Amman BWL und begann im Anschluss daran mit Öl und Immobilien zu handeln.
Durch den enormen Immobilienboom seit 2007 im Nahen Osten wurde der Investor zum mehrfachen Milliardär. Schätzungen zufolge besitzt er ein Privatvermögen von rund vier Milliarden Euro.
Im Mai 2011 kaufte sich der Geschäftsmann dann 60 Prozent der 1860 KGaA Aktien. Für 18 Millionen Euro eher ein Betrag aus der Portokasse.
Er ist nun Vorsitzender des Aufsichtsrats. Zusammen mit Hamada Iraki hält er rund 90 Prozent der neu gegründeten Vermarktungsfirma H. I. Squared International, die seit 2011 für die Vermarktung des TSV 1860 zuständig ist.
Im Herbst 2011 wiesen einige arabische Zeitungen auf einen Geldwäscheskandal hin, bei dem Hasan Ismaik mit seinem Bruder Investments von bis zu 100 Millionen US-Dollar vertuscht haben soll.
Am 5. September 2011 wurde Ismaik jedoch von den Vorwürfen freigesprochen.
Glamour und Prestige, das hatte sich Ismaik auch beim Traditionsklub aus Giesing erhofft. Mit den "Löwen" wollte der Geldgeber, der sich bei seinen Stippvisiten standesgemäß im Maybach vorfahren lässt, die 2. Liga verlassen und den Stadtrivalen FC Bayern attackieren. Zudem soll ein eigenes Stadion im Osten der Stadt her, vor dem Ismaik sogar mal ein Tiergehege mit echten Löwen bauen wollte. Aber sportlich läuft es seit Jahren ebenso wenig wie organisatorisch. Die Liste seiner angeblichen Feinde ist in Ismaiks Welt lang.
Die Konsequenzen häuften sich vor allem zu Beginn des Jahres 2017: Einigen Münchner Zeitungen wurden die Dauerakkreditierungen für Heimspiele entzogen, eine Reporterin der "Bild"-Zeitung darf gar nicht mehr ins Stadion. Anfang März teilte der Verein mit, es sei "nicht unser Ziel, die Journalisten bei der Arbeit zu behindern".
Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 2017 verweigerte Ismaik Zahlungen von rund zehn Millionen Euro, um dem Verein die Lizenz für die 3. Liga zu sichern. Damit war für 1860 München die Zeit im deutschen Profi-Fußball abgelaufen.