Maximal drei schaffen es So eng wird es im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg zugehen

Düsseldorf · Der Hamburger SV, Schalke 04 und Werder Bremen balgen im Elefantenrennen der 2. Liga um den Aufstieg. Gut möglich, dass es am Ende keiner der drei schafft.

 Schalkes Reinhold Ranftl, Blendi Idrizi, Rodrigo Zalazar und Darko Churlinov (l-r). Foto: Bernd Thissen/dpa

Schalkes Reinhold Ranftl, Blendi Idrizi, Rodrigo Zalazar und Darko Churlinov (l-r). Foto: Bernd Thissen/dpa

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Hamburger SV ließ sich den Trip in die Sonne nicht nehmen. Während Schalke 04 und Werder Bremen ihre Trainingslager im Süden wegen Corona-Sorgen strichen und die Mission Aufstieg im deutschen Regen angingen, genoss der HSV in der Winterpause warme Tage in Sotogrande. Das Team habe in Spanien "eine Bubble erzeugt" und sei so "noch enger zusammengerückt", sagte Sportdirektor Michael Mutzel zufrieden.

Vorteil Hamburg also? Wenn am Freitag die 2. Fußball-Bundesliga in das neue Jahr startet, können Kleinigkeiten entscheiden. Denn hinter den ein wenig enteilten Klubs St. Pauli (36 Punkte) und Darmstadt 98 (35 Punkte) beginnt das große Balgen um Rang drei. Die folgenden sieben Klubs sind durch gerade einmal drei Punkte getrennt. Läuft es also für die drei Elefanten ganz schlecht, schafft es keiner durch den Flaschenhals zurück nach oben.

Der HSV kennt das schon. Erster, Zweiter und nochmal Erster waren die Rothosen in den vergangenen Jahren nach 18 Spieltagen. Mit dem Aufstieg klappte es nie, also kam stets ein neuer Trainer. In diesem Jahr darf es Tim Walter versuchen. "Wir wollen erfolgreich Fußball spielen, das machen wir momentan gut, und dann schauen wir am Ende mal auf die Tabelle", sagte Walter in Spanien eher vorsichtig dem Abendblatt.

Mit der Partie am Freitag in Dresden (18.30 Uhr) und dem Derby gegen Tabellenführer St. Pauli eine Woche später warten zwei Reifeprüfungen auf den HSV. Weil das Walter-Team aber nur eines der letzten 15 Punktspiele verloren hat, macht sich Hoffnung breit. "Wir haben uns von Woche zu Woche und Monat zu Monat weiterentwickelt und sind auf und abseits des Feldes stabiler geworden", sagt Mutzel: "Ich wüsste nicht, warum sich dieser Prozess nicht fortsetzen sollten."

Punktgleich mit dem HSV lauert allerdings auch der Tabellenvierte Schalke auf den dritten Rang - mindestens. Die Königsblauen wollten im Winter eigentlich ins türkische Belek reisen, blieben aber am Berger Feld. "Das Wichtigste ist, dass wir uns gut vorbereiten", sagte Sportdirektor Rouven Schröder: "Der Verein, der die meisten gesunden Spieler aufs Feld bringt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein." Die Mannschaft sei auch so ein eingeschworener Haufen.

Wiederum nur einen Punkt hinter Schalke hofft auch Werder noch auf die direkte Rückkehr ins Oberhaus - nach dem mäßigen Saisonstart und dem Wirbel um das gefälschte Impfzertifikat des damaligen Trainers Markus Anfang keine Selbstverständlichkeit. Drei Siege in Folge ließen die Grün-Weißen vor der Winterpause aber hoffen. "Wir haben uns eine gute Position als Jäger erarbeitet und brauchen uns vor keinem Gegner in der Liga zu verstecken", sagte Außenverteidiger Anthony Jung.

Das einzige Problem: Neben St. Pauli und Darmstadt reden auch Nürnberg, Heidenheim, Regensburg und Paderborn noch ein Wörtchen mit. Es wartet ein Hauen und Stechen.

(ele/SID)
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