Zur kommenden Saison Zweite Liga führt den Videobeweis ein

Frankfurt am Main · Der Video-Assistent wird zur kommenden Saison 2019/20 auch in der 2. Bundesliga eingeführt. Darauf haben sich die Klubs nun verständigt.

Ein Schiedsrichter und ein Kamera-Operator sitzen vor mehreren Bildschirmen, auf denen Fußballspiele übertragen werden.

Ein Schiedsrichter und ein Kamera-Operator sitzen vor mehreren Bildschirmen, auf denen Fußballspiele übertragen werden.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Auch die 2. Liga schaut ab der kommenden Saison in die Röhre. Die 18 Zweitligisten stimmten am Donnerstag in Frankfurt/Main für die Einführung des Videobeweises zur Spielzeit 2019/20. Bislang kommt der "VAR" (Video Assistant Referee) in der zweithöchsten deutschen Spielklasse nur "offline" zum Einsatz - Eingriffe ins Spielgeschehen und damit emotionale (Stammtisch-)Debatten sind erst ab Sommer erlaubt.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) "leitet somit ab sofort alle notwendigen Maßnahmen ein, damit - nach statuarischer Umsetzung durch die Mitgliederversammlung im Mai 2019 - zum Saisonstart der 2. Bundesliga am 26. Juli die Video-Assist-Technologie zur Verfügung steht", teilte die DFL mit.

Unter anderem müssen die Zweitliga-Stadien (sofern noch nicht geschehen) per Glasfaser mit dem Kontrollzentrum in Köln verbunden werden. Der "Video-Keller" muss zudem entsprechend erweitert werden. Auf die Zweitligisten kommen nach der Entscheidung Investitionskosten in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro zu. Die beiden Absteiger Hamburger SV und 1. FC Köln erfüllen die technischen Voraussetzungen bereits, beide streben allerdings den direkten Wiederaufstieg an.

Offizielle Informationen über das genaue Abstimmungsergebnis gab es am Donnerstag zunächst nicht. Der 1. FC Magdeburg teilte aber offensiv mit, dagegen gewesen zu sein.

Die Bundesliga hatte den Videobeweis zur Saison 2017/18 eingeführt, was seitdem zu etlichen, mehr oder weniger berechtigten Diskussionen geführt hat. In der Hinrunde der laufenden Spielzeit wurden 40 Fehlentscheidungen der Schiedsrichter verhindert. In den bis Weihnachten 153 Bundesligaspielen gab es insgesamt 879 durch den Video-Assistenten überprüfte Situationen (5,7 pro Spiel).

Um für die Einführung in der 2. Liga gerüstet zu sein, seien im Zuge der Testphase "bereits 70 weitere Video-Assistenten aus dem Pool der Schiedsrichter der 2. Bundesliga und der Assistenten der Bundesliga für Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga ausgebildet" worden, teilte die DFL mit.

Die Technik in der 2. Liga wird die gleiche sein wie in der Bundesliga. Das DFL-Präsidium verlängerte die Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Hawk-Eye Innovations bis 2022. Im Laufe des Auswahlverfahrens waren die Technologien von fünf verschiedenen Anbietern unter Live-Bedingungen geprüft worden.

International hatte zuletzt der Weltverband FIFA den Einsatz des VAR bei der Frauen-WM in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) auf den Weg gebracht. In der von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) durchgeführten Champions League kommt die Technik seit den K.o.-Spielen zum Einsatz. Im vergangenen Jahr hatte der VAR bei der Männer-WM in Russland positive Reaktionen hervorgerufen.

(sef/sid)
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