Köln verliert nach 2:0-Führung Modeste trifft, doch dann folgt der Wahnsinn von Paderborn

Paderborn · In diesem Spiel war alles dabei. Ein emotionales Tor-Comeback von Anthony Modeste, ein Traumtor aus knapp 30 Metern und ein Tor in der Nachspielzeit durch einen ehemaligen Gladbacher. Schlussendlich dreht der SC Paderborn gegen den 1. FC Köln einen 0:2-Rückstand und siegt 3:2.

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Paderborn - Köln: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Getroffen und doch verloren: Der SC Paderborn hat Anthony Modeste das lang ersehnte Comeback für den 1. FC Köln in der 2. Fußball-Bundesliga gründlich verdorben. Die Kölner unterlagen am Freitag in Paderborn nach 2:0-Führung und einem Treffer von Modeste mit 2:3 (1:0) und mussten einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf zur Bundesliga einstecken. „Ich wollte auf dem Platz Spaß haben. Nachdem ich das Tor geschossen hatte, war ich der glücklichste Mensch auf dem Platz. Jetzt bin aber traurig“, sagte Modeste unmittelbar nach dem Abpfiff.

Lange sah es nach einer Rückkehr nach Maß aus. Modeste, der erst am Donnerstag die Spielgenehmigung durch den Weltverband FIFA erteilt bekommen hatte, wurde von FC-Trainer Markus Anfang zwar zunächst auf die Bank beordert, war aber als Joker direkt erfolgreich. 234 Sekunden nach seiner Einwechselung in der 69. Minute traf Modeste zur 2:0-Führung der Kölner, feierte mit gestenreichem Jubel und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.

Jhon Cordoba (38.) traf bereits vor der Pause. Doch in der Schlussphase konnten die wie entfesselt spielenden Paderborner das Match durch Tore von Bernard Tekpetey (80.) Kai Pröger (86.) und Marlon Ritter in der Nachspielzeit (90.+2) komplett drehen. Der Kölner Florian Kainz (88.) sah vor 15 000 Zuschauern im ausverkauften Paderborner Stadion Gelb-Rot. „Wir haben nicht konsequent verteidigt. Wenn du 2:0 führst, musst du so ein Spiel einfach gewinnen“, erklärte FC-Kapitän Jonas Hector.

„Das Tor war gut für mich, ich hatte eine schwere Zeit. Aber wenn du verlierst, kannst du nichts positives mitnehmen“, meinte Modeste. Der Franzose war bereits im vergangenen November nach Köln zurückgekehrt und musste lange auf die Spielgenehmigung warten.

Vorausgegangen war ein monatelanger Streit um die Freigabe, der der chinesische Fußballverband und der ehemalige Club des Stürmers, Tianjin Tianhai FC, lange nicht zustimmten. Modeste hatte wegen angeblich unerfüllter Gehaltszahlungen des chinesischen Clubs seinen Vertrag mit Tianjin gekündigt und somit einen ablösefreien Wechsel zurück nach Köln eingeleitet.

Anfang vertraute der Startelf, die in der Vorwoche St. Pauli 4:1 bezwungen hatte und ließ Modeste zunächst auf der Bank. „Ich bin froh über die Auswahl im Kader und hoffe, dass Tony in absehbarer Zeit auf dem Level ist, auf dem er uns helfen kann“, begründete Anfang seine Entscheidung. Modeste blickte nach der Pleite in Paderborn nach vorne: „Ich bin mir sicher, dass wir nächste Woche gegen Sandhausen gewinnen werden.“

Paderborn: Zingerle - Dräger (85. Hünemeier), Schonlau, Strohdiek, Collins - Vasiliadis, Klement (46. Ritter) - Pröger, Tekpetey - Zolinski (65. Gueye), Michel. - Trainer: Baumgart

Köln: Timo Horn - Schmitz (46. Lasse Sobiech), Mere, Czichos (78. Sörensen) - Clemens, Geis, Kainz - Hector, Drexler - Terodde (69. Modeste), Cordoba. - Trainer: Anfang

Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen)

Tore: 0:1 Cordoba (38.), 0:2 Modeste (73.), 1:2 Tekpetey (80.), 2:2 Pröger (85.), 3:2 Ritter (90.+2)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Gelb-Rot: Kainz wegen wiederholten Foulspiels (88.)

Gelbe Karten: Strohdiek (5), Michel (4), Ritter (4) - Schmitz (4), Czichos (5), Terodde (3), Sörensen

(pabie/dpa)
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