2. Bundesliga kompakt Für Bielefeld geht es in die Relegation – Nürnberg und Braunschweig retten sich

Düsseldorf · Jubel in Nürnberg und Braunschweig, Frust in Bielefeld. Die Arminia verliert klar und deutlich mit 0:4 beim 1. FC Magdeburg, kann aber den Klassenerhalt noch in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden schaffen. Auch auf den anderen Plätzen geht es torreich zu. Die Partien des letzten Spieltags in der Zweiten Liga in der Zusammenfassung.

Magdeburgs Amara Conde (2.v.r.) überwindet Bielefelds Torhüter Martin Fraisl (3.v.l.) und trifft zum 1:0.

Magdeburgs Amara Conde (2.v.r.) überwindet Bielefelds Torhüter Martin Fraisl (3.v.l.) und trifft zum 1:0.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

1. FC Magdeburg - Arminia Bielefeld 4:0 (1:0)

Das Zittern von Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld um den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga geht in die Verlängerung. Am Sonntag unterlagen die Arminen am letzten Spieltag beim 1. FC Magdeburg mit 0:4 (0:2). Im mit 26 320 Zuschauern ausverkauften Stadion wurden vor der Pause Treffer von Amara Condé (38. Minute) und Baris Atik (45., Foulelfmeter) bejubelt. Kapitän Condé entschied in der 50. Minute mit seinem zweiten Treffer die Partie. Jason Ceka (66.) erhöhte sogar noch. Arminia spielt nun am 2. und 6. Juni in der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, SV Wehen Wiesbaden, wobei der Drittligist zunächst Heimrecht hat.

Bielefeld hätte siegen und auf Ausrutscher der Konkurrenz aus Braunschweig und Nürnberg hoffen müssen. Doch diesen Gefallen taten diese den Ostwestfalen nicht. Diese erledigten aber auch selbst ihre Hausaufgaben nicht. In der ersten Halbzeit hatte Magdeburgs Torwart-Debütant Noah Ruth keine ernsthafte Situation zu überstehen. In der Abwehr leisteten sich die Bielefelder zudem Fehler, die Magdeburg in einem unterdurchschnittlichen Spiel eiskalt nutzten.

Nach der Pause war es erneut Condé, der mit seinem dritten Saisontor alles klarmachte. Erst in der 59. Minute hatte Robin Hack die erste Chance der Gäste, für die aber auch das kein wirklicher Wachmacher war. Stattdessen spielte Magdeburg weiter wie im Rausch und markierte noch einen weiteren Treffer.

SC Paderborn - 1. FC Nürnberg 0:1 (0:1)

Der 1. FC Nürnberg hat ein neues Relegationsdrama abgewendet und spielt auch in der kommenden Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Franken gewannen am Sonntag beim heimstarken SC Paderborn mit 1:0 (1:0) und schafften damit aus eigener Kraft die Rettung. Lukas Schleimer war mit seinem ersten Saisontor in der 20. Minute der umjubelte „Club“-Retter am letzten Spieltag. Sportvorstand Dieter Hecking beendete seine vorübergehende Rückkehr auf die Trainerbank damit doch mit einem Happy End.

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Die Paderborner, die wegen eines privaten Vorfalls am Spielfeldrand nicht von Chefcoach Lukas Kwasniok betreut wurden, hätten vor 15 000 Zuschauern in einer guten Anfangsphase durch Florent Muslija und Marvin Pieringer in Führung gehen können. Danach fand der von vielen Ausfällen geplagte „Club“ in die Partie, immer wieder auch angetrieben vom türkischen U18-Nationalspieler Can Uzun, der sein Startelfdebüt gab.

Eine perfekte Flanke von Routinier Enrico Valentini köpfte Angreifer Schleimer freistehend ins Tor. Uzun und Kwadwo Duah hätten noch vor der Pause beinahe auf 2:0 erhöht. Nach der Pause ließ sich Duah noch abblocken, nachdem er den Torwart umkurvt hatte (51.). Auf der Gegenseite verhinderte FCN-Schlussmann Carl Klaus gegen Muslija den Ausgleich (56.). Die Gastgeber drängten bis zum Ende, hatten mehrere Chancen, trafen aber nicht.

Hansa Rostock - Eintracht Braunschweig 2:1 (0:0)

Über dem Strich blieb auch Braunschweig trotz des 1:2 (0:0) bei Hansa Rostock. Nach der frühen Gelb-Roten Karte gegen Anton Donkor (22.) stemmte sich die Eintracht gegen die Niederlage, geriet durch Lukas Fröde (59.) und Pascal Breier (90.+3) aber zweimal in Rückstand. Immanuel Pherai (69.) glich per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 aus.

SpVgg Greuther Fürth - SV Darmstadt 98 4:0 (0:0)

Darmstadt 98 hat nach dem feststehenden Bundesliga-Aufstieg den sicher geglaubten Meistertitel noch aus der Hand gegeben. Die Lilien, die am vergangenen Spieltag die Rückkehr ins Oberhaus perfekt gemacht hatten, verloren im Saisonfinale am Sonntag nach langer Unterzahl mit 0:4 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth und mussten den 1. FC Heidenheim noch vorbeiziehen lassen.

Tobias Raschl (50.), Simon Asta (58.), Armindo Sieb (71.) und Julien Green (78.) trafen für die Franken. Zuvor hatte Darmstadts Innenverteidiger Patric Pfeiffer, der den Klub wahrscheinlich verlassen wird, nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen (30./nach Videobeweis). Darmstadt war 2017 letztmals aus der ersten Liga abgestiegen.

Nach dem feststehenden Aufstieg war ein Großteil des Darmstädter Teams spontan zu einer dreitägigen Partyreise nach Mallorca geflogen. Am Pfingstmontag gehen die Feierlichkeiten unabhängig vom verpassten Meistertitel weiter: Auf dem Karolinenplatz in der Innenstadt steigt die große Aufstiegssause.

FC St. Pauli - Karlsruher SC 1:1 (0:1)

Rückrundenmeister FC St. Pauli hat die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga mit einer kleinen Enttäuschung beendet. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler kam am 34. Spieltag in einem sportlich bedeutungslosen Duell mit dem Karlsruher SC nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und stockte ihr stolzes Punktekonto in der zweiten Halbserie (41) nur noch ein wenig auf.

Kapitän Leart Paqarada (58.), den es zum 1. FC Köln zieht, traf in seinem letzten Pflichtspiel für die Hamburger. Connor Metcalfe (8.) war zuvor am Pfosten gescheitert. Fabian Schleusener (43.) war in der unterhaltsamen Partie für die Gäste aus Baden erfolgreich.

Unter dem 30-jährigen Hürzeler arbeitete sich St. Pauli von Rang 15 nach zehn Siegen in Folge in die Aufstiegsregion vor. Das mit Abstand beste Team der zweiten Halbserie konnte aber in der Schlussphase der Saison die hohe Schlagzahl nicht mehr ganz halten.

Hannover 96 - Holstein Kiel 1:5 (0:3)

Hannover 96 hat zum Abschluss einer enttäuschenden Saison in der 2. Fußball-Bundesliga auch einen versöhnlichen Ausklang verpasst. Die Niedersachsen verloren das Spiel der Abschiede mit 1:5 (0:3) gegen Holstein Kiel. Mit dem letzten Spieltag endeten die Karrieren von Hannovers Angreifer Hendrik Weydandt und Kiels Fin Bartels, der zum Abschied doppelt traf (59./62.).

Die weiteren Kieler Treffer erzielten Fabian Reese (21.), Timo Becker (24.), Benedikt Pichler (45.). Die Schleswig-Holsteiner rückten damit auf Rang acht vor. Für Hannover, das auf den zehnten Platz abrutschte, war der Ex-Kieler Phil Neumann (72.) erfolgreich. Weydandt blieb ohne Tor.

(lonn/SID/dpa)
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