Anwalt riet Pele Geld nicht zurück zu zahlen Zeitung: Pele wusste von Unterschlagung

Rio de Janeiro (rpo). Die angesehene Zeitung "Folha de Sao Paulo" veröffentlichte einen Brief, der darauf hindeutet, dass Brasiliens Fußball-Legende Pele von der Unterschlagung von 700 000 Dollar (1,54 Millionen Mark/790 Millionen Euro) durch seine Firma "Pele Sports & Marketing" (PSM) gewusst hat.

Das Geld hatte die PSM 1995 von Sponsoren für die Organisation eines Benefizspiels zu Gunsten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) erhalten. Obwohl das Spiel nie stattfand, behielt PSM das Geld. Der Hauptsponsor, die argentinische Bank Banco Patricios, ging wenig später bankrott.

In dem Brief an Pele bestätigte der Anwalt Sergio Chermont 1996, dass die 700 000 Dollar auf ein Konto des 61-jährigen auf den Virgin Islands eingezahlt worden seien. Der Anwalt riet Pele damals, das Geld nicht zurück zu zahlen. Außerdem schlug der Anwalt vor, dass PSM nicht die im Vertrag zwischen der Firma und UNICEF vorgesehene Geldstrafe von 500 000 Dollar für die Nichtrealisierung des Spiels zahlen solle. "UNICEF muss erst einmal gerichtlich beweisen, dass PSM die Schuld daran trägt, und das wird nicht einfach sein", schrieb Chermont.

Pele hatte die Unterschlagung durch seine Firma nicht geleugnet, jedoch stets bestritten, davon gewusst zu haben. Schuld sei sein langjähriger Geschäftspartner Helio Viana gewesen, von dem er sich inzwischen getrennt habe. Er habe alle Papiere unterzeichnet, weil er seinen Partnern vertraut habe, hatte Pele nach Bekanntwerden des Skandals erklärt. Nach Aussage von Viana soll Pele aber sehr wohl von der Unterschlagung Kenntnis gehabt und das Geld für eine Spieler-Verpflichtung ausgegeben haben.

(RPO Archiv)
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