WM 2014 Neymar ist Brasiliens Trumpfkarte

Die Konkurrenten im Kampf um den Weltfußballer-Titel gehören zu den großen Stars des Turniers.

In gut einer Woche ist der erste internationale Fußball-Wettbewerb der Saison entschieden. Dann zeichnet die Fifa den Weltfußballer mit dem Goldenen Ball aus. Die Entscheidung fällt zwischen Franck Ribéry (Bayern München), Cristiano Ronaldo (Real Madrid) und Lionel Messi (FC Barcelona). Sie alle haben sich die große Ehre mit ihren Vorstellungen im Verein und in der Nationalmannschaft verdient. Und sie gehören auf jeden Fall zu den Stars der Weltmeisterschaft in diesem Jahr.

Man könnte sich die Auswahl einer Elf der Größten beim wichtigsten Fußballturnier leicht machen und eine Mannschaft nach Marktwert aufstellen. Dann müsste dringend noch der Kolumbianer Falcao Berücksichtigung finden. Er wechselte im Sommer für eine Ablösesumme von 60 Millionen Euro von Atletico Madrid zum AS Monaco. Und der in Berlin geborene Ghanaer Kevin-Prince Boateng wäre sicher nicht dabei. Die Börse handelt ihn zum vergleichsweise schlichten Preis von 15 Millionen Euro. Bei der Auswahl aber spielt natürlich auch eine Rolle, wer auf seiner Position zu den schillerndsten und zugleich fußballerisch stärksten Figuren gehört.

Schon aus der Abwehrformation ist die größte Stärke des Gastgebers abzulesen. Die Innenverteidiger David Luiz und Thiago Silva sind nicht nur besonders teuer, sie sind auch besonders gut — im eigentlichen Job des Defensivspezialisten, im Aufbau und selbstverständlich als torgefährliche Kopfballspieler bei Standardsituationen, die bei den extremen Temperaturen von großer Bedeutung sein werden. Dass Brasilien den Münchner Triple-Gewinner Dante auf die Ersatzbank setzen kann, ist ein Zeichen von Luxus.

Schweinsteiger muss fit sein

Philipp Lahm würde auch im defensiven Mittelfeld zu den Besten zählen, als rechter Verteidiger ist er einzigartig. Sein Gegenüber Marcelo von Real Madrid ist in der Offensive sehr stark, und er verfügt wie alle Brasilianer über eine für den Gegner bisweilen ungesunde Härte. Im Tor wird Manuel Neuer bei der WM sicher ein wenig mehr Arbeit bekommen als bei seinem Verein Bayern München. Das erhöht automatisch die Konzentration. Deshalb wird er beweisen, dass er einen konkurrenzlos guten Fußball spielt.

Bastian Schweinsteiger wird das ebenfalls tun, wenn er fit aus der Winterpause kommt. Der heimliche Bayern-Kapitän in Bestform macht jede Mannschaft besser. An seiner Seite im defensiven Mittelfeld wird Kevin-Prince Boateng mit seiner Wucht und Ausstrahlung großen Eindruck hinterlassen. Aber auch er braucht hundertprozentige Fitness. Zuletzt bereitete sein Knie Probleme.

Lionel Messi kommt ebenfalls leicht humpelnd aus der Pause. Wenn er sein Spiel findet, ist er Argentiniens Antwort auf alle Herausforderungen. Er spielt im vorderen Teil des Feldes alle Rollen und ist extrem gefährlich, wenn er ins Laufen kommt und in die Spitze stößt.

Auf den Flügeln bieten der Franzose Ribéry und der Portugiese Ronaldo internationale Extraklasse. Und im offensiven Mittelfeld ist Neymar (FC Barcelona) Brasiliens Trumpfkarte. Nicht alle werden allerdings bis zum Schluss dabei sein.

Auch deshalb wachsen in jedem Turnier neue Stars. Sehr verdächtig: Toni Kroos (Deutschland), Arjen Robben (Holland) und Alexis Sanchez (Chile). Und wer den Italiener Andrea Pirlo von vornherein von seiner Liste streicht, der hat schon bei den zurückliegenden Meisterschaften falsch gelegen.

(RP)
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