WM-Affäre Schweizer Bundesanwaltschaft an DFB-Datei interessiert

Frankfurt/Main · In der Affäre um die WM 2006 hofft die Schweizer Bundesanwaltschaft auf neue Erkenntnisse durch die verschlüsselte Datei des Deutschen Fußball-Bundes, die von der Frankfurter Staatsanwaltschaft ausgewertet wird.

"Diese Informationen sind durchaus von Interesse für die Bundesanwaltschaft", sagte ein Sprecher der Berner Behörde der "Süddeutschen Zeitung". Die Bundesanwaltschaft ermittelt wie das FBI im Korruptionsskandal rund um den Fußball-Weltverband Fifa. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte erst in der vergangenen Woche die verschlüsselte Datei mit dem Titel "Komplex Jack Warner" vom DFB erhalten. Sie war mutmaßlich vom früheren DFB-Generalsekretär Stefan Hans erstellt worden. Gespeichert wurde die Datei offenbar kurz nach der Razzia der Staatsanwaltschaft beim DFB in einem Ordner namens "Erdbeben" am 12. November 2015. Die Staatsanwaltschaft hatte dem DFB am Wochenende "stark eingeschränkte" Kooperationsbereitschaft vorgeworfen, was der Verband zurückwies. Die Frankfurter Behörde ermittelt in der WM-Affäre wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen mehrere Mitglieder des früheren Organisationskomitees, weil sie eine dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung bewusst falsch deklariert hatten.

(jado/dpa)
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