Elfmeter „eine Sauerei“ Ronaldo schreibt Geschichte, Ghana tobt nach Strafstoß

Doha · Es dauerte lange, bis Portugal und Ghana in Fahrt kamen, doch dann gab es fünf Tore. Cristiano Ronaldos Portugiesen setzten sich am Ende mit 3:2 (0:0) durch, der Superstar stellte dabei einen neuen Rekord auf.

 Cristiano Ronaldo (l) feiert mit Joao Felix den Treffer zum 1:0.

Cristiano Ronaldo (l) feiert mit Joao Felix den Treffer zum 1:0.

Foto: AP/Manu Fernandez

Cristiano Ronaldo zitterte nach seinem WM-Rekord an der Seitenlinie mit, nach seiner Auswechslung brüllte der Superstar Kommandos, er fuchtelte mit den Armen - und er wurde spät erlöst. Nach einer packenden und wilden Schlussphase ist Ronaldo mit Portugal erfolgreich in seinen wohl letzten Anlauf auf den Titel gestartet, nachdem der Altmeister zuvor Geschichte geschrieben hatte. Die Seleccao feierte zum Turnierauftakt ein verdientes 3:2 (0:0) gegen Ghana, damit hat sich Portugal in der Gruppe H gleich die Pole Position fürs Achtelfinale gesichert.

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Foto: dpa/Tom Weller

„Das war ein sehr schöner Moment. Jetzt habe ich einen Weltrekord, darauf bin ich sehr stolz“, sagte Ronaldo. Das Theater um seine schmutzige Trennung von Manchester United war in diesem Moment vergessen: „Das Kapitel ist abgeschlossen, ich konnte meinem Team helfen, der Rest ist egal.“

Der fünfmalige Weltfußballer hatte per umstrittenem Foulelfmeter (65.) für die insgesamt überlegenen Portugiesen zur Führung getroffen, er hat damit als erster Spieler überhaupt Tore bei fünf Fußball-Weltmeisterschaften erzielt. Joao Felix (78.) und Rafael Leao (80.) legten in einer packenden zweiten Hälfte für den Favoriten nach, Andre Ayew (73.) hatte für Ghana vor 42.662 Zuschauern im „Stadium 974“ ausgeglichen. Osman Bukari (89.) machte es in der Schlussphase wieder spannend.

Und beinahe hätte Inaki Williams Portugals Torwart Diogo Costa in der letzten Sekunde mit einem Bauerntrick fast noch überrumpelt, als der Keeper leichtfertig den Ball aus der Hand gab - Ronaldo stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Doch am Ende konnte er jubeln.

„Für uns ist es ganz gut gelaufen, wir haben zur richtigen Zeit die Tore geschossen. Gewonnen - das ist das Wichtigste“, sagte Portugals Trainer Fernando Santos. Sein Gegenüber war hingegen stinksauer. „Der Elfmeter war kein Elfmeter, jeder hat gesehen, dass Salisu den Ball gespielt hat“, sagte Otto Addo: „Vielleicht, weil es gegen Ronaldo ging. Das ist eine Sauerei. Wir sind stark zurückgekommen. Aber es ist, wie es ist.“

Während andere große Teams wie Argentinien oder Deutschland zum Turnierauftakt stolperten, machten Ronaldo und Co. klar, dass mit ihnen gerechnet werden muss. Aber natürlich haben auch die Portugiesen noch Luft nach oben, manchmal fehlte es an Tempo und Ideen, um das Bollwerk Ghana zu knacken.

Ronaldo zeigte sich von seinem Rausschmiss bei ManU recht unbeeindruckt. „CR7“ - stolze 37 Jahre alt - hatte in der ordentlichen Anfangsphase trotz der defensiven Fünferkette Ghanas gute Möglichkeiten (10. und 13.), sein vermeintlicher Führungstreffer wurde wegen eines Fouls nicht gegeben (31.).

Als Mohammed Salisu Ronaldo dann leicht touchierte, nutzte der seine Möglichkeit - er verwandelte sicher vom Punkt. Portugal konnte aber nur kurz feiern, Ghana ging ins Risiko. Es wurde prompt durch Ayew belohnt. Doch die nächste Generation um Felix und Leao ließ Ronaldo dann doch noch aufatmen.

(sid/dpa/stja)
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