Retourkutsche für „One Love“-Nationen Gräfe kritisiert Schiedsrichter-Ansetzungen bei WM

Doha · Der ehemalige Bundesliga-Referee Manuel Gräfe vermutet bei den Ansetzungen der Schiedsrichter bei der WM in Katar eine Retourkutsche des Weltverbandes für die „One Love“-Nationen.

Schiedsrichter Janny Sikazwe im Spiel Belgien gegen Kanada.

Schiedsrichter Janny Sikazwe im Spiel Belgien gegen Kanada.

Foto: AFP/JACK GUEZ

„Bis jetzt noch kein Schiedsrichter von der FIFA von einem Verband der Nationen der 'One Love'-Binde nominiert“, twitterte Gräfe am Mittwochabend: „Ein Schelm, der Böses dabei denkt.“

Für den Weltverband gelte „das gleiche wie für die Bundesliga“, führte er weiter aus. Wenn man „nach politischen Gesichtspunkten“ Schiedsrichter auswähle, kämen Leistungen wie bei Belgien gegen Kanada (1:0) zustande. „Gilt überall, wenn man nicht nur nach Leistung geht“, so Gräfe.

Schiedsrichter Janny Sikazwe aus Sambia hatte den Kanadiern zwar einen Elfmeter nach Videobeweis gegeben, jedoch anschließend zwei weitere Elfmeter trotz recht eindeutiger Situationen verwehrt. Erst im Januar hatte derselbe Referee beim Afrika Cup das Gruppenspiel zwischen Tunesien und Mali zweimal zu früh abgepfiffen.

Als Erster aus den „One Love“-Nationen kommt am Freitag im 14. Turnierspiel Clement Turpin aus Frankreich, dem Land, das beim Bindenprotest als Erstes eingeknickt war, bei Uruguay gegen Südkorea zum Einsatz. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert, die Französin Stephanie Frappart, der Niederländer Danny Makkelie oder die Engländer Michael Oliver und Anthony Taylor warten noch auf ihre erste Partie.

Insgesamt kamen 16 der 36 nominierten Referees am ersten Vorrundenspieltag bereits zum Einsatz. Aus Europa waren dies neben Turpin nur der Italiener Daniele Orsato und der Slowene Slavko Vincic.

(sid/old)
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