Die Fußball-WM in Katar gilt als umstritten. Das Gastland hat für den Bau der Stadien Niedriglohnarbeiter aus Nepal, Pakistan und Bangladesch unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften lassen, mehrere Tausend kamen dabei laut Amnesty International ums Leben. Zudem verstößt der Staat regelmäßig gegen die Menschenrechte von Personen aus der LGBTQ-Community. Von einigen wird das Sport-Event daher boykottiert, andere wollen 2022 trotzdem Fußball schauen. Was Politiker und Promis zum Thema denken.

Die SPD-Politikerin wies zugleich auf anhaltende Probleme in dem Golfstaat hin. „Wir werden Reformen in Katar auch nach der WM unterstützen, damit sich die Lebenswirklichkeit von Wanderarbeitern und die Lage der Menschenrechte weiter verbessert.“

Trainer Jürgen Klopp hält es für unfair, von den Fußball-Nationalspielern Proteste gegen die Fußball-WM in Katar zu erwarten. „Die Entscheidung wurde von anderen Leuten getroffen, und wenn Sie jemanden kritisieren wollen, dann kritisieren Sie die Leute, die die Entscheidung getroffen haben. Nicht den Sport, nicht den Wettbewerb und sicher nicht die Spieler“, sagte der Coach des FC Liverpool dem TV-Sender Sky News und betonte: „Es ist nicht fair, dass wir von ihnen erwarten, dass sie dorthin gehen und große politische Erklärungen abgeben oder was auch immer. Es ist einfach nicht fair.“

„Es geht im Großen und Ganzen um Menschenrechtsverletzungen, die grundsätzlich in jedem Land auftreten. Auch in Deutschland gibt es Menschenrechtsverletzungen“, sagte DFB-Spieler Thomas Müller auf die Frage eines Journalisten bei einer Pressekonferenz im März.

Der CDU-Außenpolitikexperte Jürgen Hardt hat in der Debatte über die Menschenrechtslage in Katar vor der Fußball-Weltmeisterschaft „zu Zurückhaltung“ gemahnt. Mittel- und langfristig sei in der Region nach seiner Überzeugung „Bewegung möglich.“ Deutschlands Einfluss darauf werde jedoch durch eine „große Konfrontation“ rund um die WM eher abnehmen. „Das wird eher dafür sorgen, dass wir uns weiter entfremden.“

Deutschland tue gut daran „zu respektieren, dass Kataris sehr stolz auf diese Spiele sind“, sagte Hardt. Das gelte nicht nur für die regierenden Scheichs, sondern auch die Bevölkerung. Auch diese werde es „nicht verstehen, wenn wir die Fußball-Weltmeisterschaft ausschließlich unter dieser Brille betrachten“, fügte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag hinzu.