Müdes Remis gegen Marokko Enttäuschender Auftakt für Vizeweltmeister Kroatien
Al-Chaur · Zum Auftakt in Gruppe F am Mittwoch gab es zwischen Kroatien und Marokko keine Tore, sie trennten sich in einem eher schwachen Spiel 0:0. Der Vizeweltmeister um Luka Modric konnte dabei nicht überzeugen.
Luka Modric stützte die Hände auf die Knie, dann trottete er mit hängendem Kopf zu den enttäuschten Fans. Den Start in seine Abschiedstournee hatte sich der Star von Real Madrid ganz anders vorgestellt, Vize-Weltmeister Kroatien kam im ersten Gruppenspiel gegen Außenseiter Marokko nicht über eine Nullnummer hinaus.

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„Unser Ziel bleibt das Achtelfinale, wir haben hier noch Großes vor. Wir sind nicht hierher gekommen, um nur teilzunehmen“, sagte Modric trotzig. Der mittlerweile 37-Jährige kam zwar auf beeindruckende 107 Ballkontakte, der erhoffte Unterschiedsspieler wie beim Turnier vor vier Jahren war der frühere Weltfußballer allerdings nicht nicht.
„Unsere Erwartungen sind seit 2018 natürlich etwas höher. Wenn wir heute besser dagegen gehalten hätten, hätten wir ein einfacheres Leben gehabt“, erklärte der frühere Weltfußballer. Marokko sei „ein schwieriger Gegner“ gewesen.

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Nach dem ernüchternden Start steht Kroatien damit nun am Sonntag gegen Kanada in der Pflicht. Marokko trifft auf Belgien - möglicherweise ohne Noussair Mazraoui: Der Verteidiger des FC Bayern musste nach knapp einer Stunde verletzt vom Platz getragen werden. Er hat sich offenbar an der linken Hüfte verletzt.
Kroatiens Trainer Zlatko Dalic vertraute in seiner Startelf in Andrej Kramaric, Borna Sosa und Josko Gvardiol auf drei Bundesliga-Profis. So richtig brenzlig für Marokko wurde es erstmals in der 17. Minute, als der Ex-Bayer Ivan Perisic das Ziel mit einem Weitschuss nur knapp verfehlte.
Ansonsten kontrollierte Kroatien um die Altstars Perisic, Mateo Kovacic und Marcelo Brozovic zwar weitgehend das Geschehen, wirkte in der Defensive aber mitunter wackelig und fahrig. Nach vorne fehlten Tempo und Ideen.
Trotz Modric, der laut Co-Trainer Ivica Olic nach wie vor „majestätisch spielt“, fand Kroatien keine Lücken in der aufmerksamen Abwehr Marokkos mit Mazraoui und dem Ex-Dortmunder Achraf Hakimi - bis zur Nachspielzeit: Da scheiterte erst Nikola Vlasic nach Sosa-Vorlage freistehend an Yassine Bounou, dann verzog Modric um Zentimeter. Seine bis dahin beste Szene.
Marokko hielt bei seiner sechsten WM-Teilnahme mit Einsatz und Leidenschaft dagegen. Torchancen verbuchte das Team von Trainer Walid Regragui in einer spielerisch durchwachsenen Partie jedoch nicht. Stürmerstar Hakim Ziyech vom FC Chelsea blieb blass.
Die erste dicke Möglichkeit gab es aber gleich nach dem Wechsel, als Mazraoui per Kopf Dominik Livakovic aus kurzer Distanz prüfte (51.) - und sich dabei verletzte. Wenige Sekunden später rettete Marokkos Sofyan Amrabat auf der Linie gegen Dejan Lovren. Livakovic war dann auch bei einem strammen Flatter-Freistoß des auffälligen Hakimi auf dem Posten. Der Unterhaltungswert hielt sich dennoch weiterhin in Grenzen.