Kommentar zur WM Weltmeisterschaft ohne Gewissen

Moskau · Russland hat die perfekte Inszenierung geliefert, die sich die Fifa für diese WM gewünscht hatte. Am politischen System hat das nichts geändert. Es geht um Geld, nicht um Gewissen. Ein Kommentar.

 Wladimir Putin streichelt den WM-Pokal.

Wladimir Putin streichelt den WM-Pokal.

Foto: AFP/ALEXEY NIKOLSKY

Weltmeisterschaften waren bisher auch immer so etwas wie Hoffnungsschimmer für die Menschen in den austragenden Ländern. Es ging um Investitionen in Infrastruktur, Menschenrechte und die Steigerung des Selbstbewusstseins auf großer Bühne: Seht her, was wir können! Moderne WM-Turniere sind einfach nur noch auf maximalen Kommerz ausgerichtet, und so wurde in Russland erst gar nicht der Versuch unternommen, das politische System auch nur ansatzweise in Frage zu stellen.

So waren es recht entspannte vier Wochen für Wladimir Putin. Russland hat geliefert, was man sich vom Fußball-Weltverband Fifa erhoffte: ein Turnier ohne größere Störgeräusche. Eine perfekte Inszenierung. Die Entwicklung geht genauso weiter. Katar wird sogar noch einmal alles steigern. Es geht in dieser Branche um Geld und nicht ums Gewissen. Der Fußball hat sich längst seine eigene Blase erschaffen. Er fühlt sich darin sehr wohl, weil die Zuschauer ihm nicht die Gefolgschaft verweigern, sondern weiter mitspielen. Mögen muss man das nicht.

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