Von Uruguay 1930 bis Frankreich 2018 Das sind alle Fußball-Weltmeister
Seit 1930 gab es bislang 21 Fußball-Weltmeisterschaften. Acht Nationen konnten mindestens einmal den Pokal gewinnen. Hier sind alle Titelträger.
<strong>1930: Uruguay</strong>
Das erste Weltturnier entscheidet der Gastgeber für sich. Uruguay, das zuvor zweimal in Folge auch olympisches Gold gewonnen hat, setzt sich im Finale vor 93.000 Zuschauern im Estadio Centenario 4:2 gegen Argentinien durch. Nach einem 1:2-Halbzeitrückstand drehen Cea, Iriarte und Castro die Partie zugunsten des Favoriten.
<strong>1934: Italien</strong>
Wieder triumphiert der Gastgeber: Doch die Squadra Azzurra benötigt auf dem Weg ins Finale auch einige glückliche Schiedsrichter-Entscheidungen. Im Endspiel gegen die Tschecholslowakei gerät Italien in Rückstand, gleicht aber in der 81. Minute durch Orsi aus. Schiavio gelingt in der fünften Minute der Verlängerung der Siegtreffer.
<strong>1938: Italien</strong>
Erstmals gelingt dem amtierenden Weltmeister die Titelverteidigung. Beim 4:2-Finalsieg gegen Ungarn in Paris treffen Colaussi und Piola jeweils doppelt. Italiens Trainer Vittorio Pozzo holt als bis heute einziger Trainer den zweiten Titel.
<strong>1950: Uruguay</strong>
Zum einzigen Mal wird eine WM ohne Endspiel ausgetragen. Im letzten Endrundenspiel kommt es aber doch zu einer Art Finale. Gastgeber Brasilien benötigt gegen Uruguay nur noch ein Unentschieden zum Titel und geht vor der Rekordkulisse von über 200.000 Zuschauern im Maracana auch in Führung. Doch Uruguay schlägt zurück und kommt durch Alcides Ghiggia zum überraschenden 2:1-Siegtreffer.
<strong>1954: Deutschland</strong>
Noch sensationaller ist indes der Erfolg der deutschen Mannschaft vier Jahre später in der Schweiz. Denn der Endspielgegner Ungarn ist seit 31 Länderspielen ungeschlagen und hat das deutsche Team in der Vorrunde bereits 8:3 besiegt. Und dann führt der Favorit nach acht Minuten auch noch 2:0. Doch Max Morlock und Helmut Rahn sorgen schnell für den Ausgleich. Und in der 84. Minute schießt Rahn nochmals aus dem Hintergrund: 3:2 - das Wunder von Bern ist perfekt.
<strong>1958: Brasilien</strong>
Acht Jahre nach der Schmach im eigenen Land holt die Selecao endlich den Titel. Einen entscheidenden Beitrag leistet dazu ein 17-Jähriger: In Schweden geht der Stern des jungen Pele auf. Zwei Tore steuert er im Finale zum 5:2-Erfolg gegen den Gastgeber bei.
<strong>1962: Brasilien</strong>
Zum bislang letzten Mal gelingt dem amtierenden Weltmeister die Titelverteidigung. Brasilien siegt in Chile, obwohl Pele schon in der Vorrunde verletzt ausfällt. So führt Wunderdribbler Garrincha die Selecao zum Titel. Amarildo, Zito und Vava treffen zum 3:1 gegen die Tschechoslowakei.
<strong>1966: England</strong>
Zum dritten Mal triumphiert der Gastgeber: England siegt im Wembleystadion gegen Deutschland 4:2 in der Verlängerung. Geoff Hurst sorgt dabei für das wohl am meisten diskutierte Tor aller Zeiten. Denn sein Schuss prallt von der Unterkante der Latte auf die Linie - das Schiedsrichtergespann entscheidet indes auf Tor. Das 3:2 in der 101. Minute geht als Wembleytor in die Geschichte ein.
<strong>1970: Brasilien</strong>
Glanzvoller ist ein Team wohl nie Weltmeister geworden. Brasiliens Offensive zaubert in Mexiko und zerlegt im Finale auch den italienischen Catenaccio. Pele, Gerson, Jairzinho und Carlos Alberto treffen beim ungefährdeten 4:1. Pele wird damit zum einzigen Spieler, der dreimal den WM-Pokal gewinnt.
<strong>1974: Deutschland</strong>
Das deutsche Team, zwei Jahre zuvor in beeindruckender Weise zum Europameistertitel gestürmt - findet nur schwer ins Turnier. Nach einem 0:1 gegen die DDR nimmt der Gastgeber aber Fahrt auf. Im Finale gegen die Niederlande benötigt es trotzdem das Glück des Tüchtigen. Das frühe 0:1 in der zweiten Minute drehen Paul Breitner und Gerd Müller zum 2:1-Sieg im Münchner Olympiastadion.
<strong>1978: Argentinien</strong>
Wieder unterliegt die Niederlande im Finale dem Gastgeber. Erstmals wird Argentinien Weltmeister, die Mannschaft von Cesar Luis Menotti gewinnt im Endspiel 3:1 nach Verlängerung. Superstar Mario Kempes steuert zwei Finaltore bei.
<strong>1982: Italien</strong>
Die Vorrunde übersteht Italien beim WM-Turnier in Spanien trotz der mauen Ausbeute von drei Unentschieden. Mit Siegen gegen Brasilien und Argentinien kommt es aber in der Zwischenrunde auf Touren. Das Finale gegen Deutschland ist dann eine klare Angelegenheit. Rossi, Tardelli und Altobelli schießen beim 3:1-Sieg die Tore.
<strong>1986: Argentinien</strong>
Wohl nie zuvor oder danach war ein Weltmeister so stark von einem Spieler abhängig. Diego Armando Maradona führt Argentinien praktisch im Alleingang ins Finale in Mexiko-City. Gegen das deutsche Team trifft Maradona nicht, doch er spielt den entscheidenden Pass auf Burruchaga, der in der 85. Minute das 3:2 erzielt. Die Aufholjagd der Deutschen nach 0:2-Rückstand wird nicht belohnt.
<strong>1990: Deutschland</strong>
Erneut heißt die Finalpartie Deutschland gegen Argentinien, erneut fällt die Entscheidung in der 85. Minute. Doch diesmal trifft Deutschland zum Sieg, Andreas Brehme verwandelt im Olympiastadion von Rom einen Foulelfmeter. Das Ergebnis spiegelt allerdings nicht die klare Überlegenheit der Deutschen gegen biedere Südamerikaner wider.
<strong>1994: Brasilien</strong>
Zum ersten Mal muss der Sieger im Elfmeterschießen ermittelt werden. Nach 120 ereignisarmen und torlosen Endspielminuten zwischen Brasilien und Italien haben die Südamerikaner die besseren Nerven. Da Franco Baresi, Daniele Massaro und Roberto Baggio für Italien verschießen, siegt Brasilien in Pasadena/USA 3:2 und macht sich mit dem vierten Titel wieder zum alleinigen Rekordweltmeister.
<strong>1998: Frankreich</strong>
Zum bislang letzten Mal setzt sich der Gastgeber durch. Frankreich sichert sich seinen ersten WM-Titel und schlägt im Finale Brasilien 3:0. Doppeltorschütze ist Zinedine Zidane, der zweimal nach einer Ecke per Kopf trifft.
<strong>2002: Brasilien</strong>
Erstmals in der WM-Geschichte kommt es im Finale 2002 zum Aufeinandertreffen der beiden erfolgreichsten WM-Nationen Brasilien und Deutschland. Lange ist es ein Duell auf Augenhöhe - bis Oliver Kahn einen Flachschuss nicht festhalten kann und Ronaldo abstaubt. Der brasilianische Torschützenkönig sorgt in Yokohama wenig später auch für den 2:0-Endstand.
2006: Italien
Effektiv und abgezockt: So präsentiert sich Italien bei der WM in Deutschland. Nach einem 2:0 nach Verlängerung im Halbfinale gegen den Gastgeber rettet sich die Squadra Azzurra im Endspiel gegen Frankreich ins Elfmeterschießen. Frankreichs 1:0-Torschütze Zidane ist da nach einem Kopfstoß gegen Italiens 1:1-Torschütze Materazzi schon nicht mehr auf dem Platz. Fabio Grosso trifft vom Punkt zum finalen 5:3.
<strong>2010: Spanien</strong>
Spanien wird seiner Favoritenrolle gerecht und als achte Nation Fußball-Weltmeister. In Südafrika genügen in der K.o.-Phase lauter 1:0-Siege. So ist es auch im Finale gegen die Niederlande. Andres Iniesta trifft allerdings erst in der 116. Minute zum Sieg.
2014: Deutschland
Drei Minuten früher als Iniesta gelingt Mario Götze vier Jahre später das 1:0-Siegtor. Im Maracana gewinnt die deutsche Mannschaft, die wenige Tage zuvor den Gastgeber Brasilien mit einem historischen 7:1 ausgeschaltet hat, gegen Lionel Messis Argentinien. Damit holt erstmals ein europäisches Team in Südamerika den WM-Pokal.
2018: Frankreich
In einem torreichen wie kuriosen Finale setzt sich Frankreich 4:2 gegen Kroatien durch. Zum ersten Mal fällt im Endspiel ein Eigentore, zum ersten Mal wird der Videobeweis eingesetzt. Und bei der Siegerehrung regnet es in Strömen.
2022: Argentinien
Argentinien ist Fußball-Weltmeister. Die Mannschaft um Superstar Lionel Messi gewann am Sonntag das Finale gegen Frankreich mit 4:2 im Elfmeterschießen. Nach der Verlängerung eines superspannenden Spiels stand es zunächst 3:3.