"Hässliches Italien" Squadra Azzurra nicht stark genug für Luxemburg

Hamburg/Perugia · Italien hat sich eine Woche vor WM-Beginn beim 1:1 gegen den Fußball-Zwerg Luxemburg blamiert.

Kuriose Szene: Missratener Einwurf zwischen Luxemburg und Italien
8 Bilder

Missratener Einwurf sorgt für Belustigung

8 Bilder

Nach der Blamage bei der WM-Generalprobe gegen den Fußballzwerg Luxemburg waren Italiens Sportzeitungen fassungslos. "Brutta Italia" (Hässliches Italien) titelte Tuttosport, der Corriere dello Sport bezeichnete das Resultat als "unglaubliches Unentschieden", die Gazzetta dello Sport nannte die böse Überraschung noch eher euphemistisch "beunruhigend".

Gegen die Nummer 119 der FIFA-Weltrangliste stellte sich der viermalige Weltmeister in Perugia beim 1:1 (1:0) derart ungeschickt an, dass das Publikum schon zur Halbzeit mit Pfiffen nicht geizte. Nach dem frühen Führungstreffer durch Claudio Marchisio in der neunten Minute verwalteten die Gastgeber nur noch und wurden dafür bestraft: In der 85. Minute gelang Maxime Chanot das unerwartete Ausgleichstor.

Nationaltrainer Cesare Prandelli aber reagierte gelassen auf die nervöse Stimmung im Stadion. "Wir haben ein paar Dinge ausprobiert, die eine Stunde lang ganz gut funktioniert haben. Wir arbeiten jetzt weiter und wissen, dass wir eine gute Weltmeisterschaft spielen werden", sagte der Coach betont ruhig.

Was der 56-Jährige nicht sagte: Stürmerstar Mario Balotelli war gegen Luxemburg ebenso weit von seiner Bestform entfernt wie Mittelfeldstratege Andrea Pirlo. Viele Beobachter haben ohnehin große Zweifel, ob der mittlerweile 35 Jahre alte Spielmacher körperlich den extremen äußeren Bedingungen in Brasilien gewachsen ist. Zumal im Mittelfeld der verletzte Riccardo Montolivo (Schienbeinbruch) nicht zur Verfügung stehen wird.

Für Verteidiger Giorgio Chiellini alles keine Gründe, sich ernsthafte Sorgen zu machen. "Es hat Tradition, dass wir in Freundschaftsspielen oft nicht überzeugen konnten. Aber unser Team wird gewinnen, sobald es zählt", sagte der Abwehrspieler von Rekordmeister Juventus Turin. Auch Prandelli ficht das alles nicht an: "Gegen Luxemburg war nicht jeder Spieler aggressiv genug. Das wird bei der Weltmeisterschaft ganz anders sein."

Es muss sogar ganz anders sein, denn die Squadra Azzurra ist gleich im ersten Vorrundenspiel der Gruppe D am 15. Juni in Manaus gegen Ex-Weltmeister England extrem gefordert. Die Three Lions testen ein letztes Mal am Samstag in Miami gegen Honduras. Die weiteren Gegner der Italiener in der Gruppenphase sind Uruguay und Costa Rica.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort