Vor Startelf-Debüt gegen Elfenbeinküste Torjäger Kießling will WM-Ticket

Düsseldorf (RPO). Alle Ansprüche sind nach dem Tod von Robert Enke zwar in den Hintergrund getreten, aber auf dem Weg zurück in die Fußball-Normalität will Stefan Kießling seine Chancen auf die WM-Teilnahme verbessern.

Stefan Kießling – Franke, Torschützenkönig, verhinderter Nationalspieler
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Das ist Stefan Kießling

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Foto: dpa, hei fux

Der seit neun Monaten nicht mehr berücksichtigte Bundesliga-Top-Torjäger absolviert beim Länderspiel gegen die Elfenbeinküste am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) vermutlich sein Startelf-Debüt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und möchte sich trotz der im Vergleich zu seinen Konkurrenten Miroslav Klose und Mario Gomez schlechteren Ausgangslage doch noch die Fahrkarte für die WM in Südafrika sichern.

"Ich will und werde alles dafür tun, dass ich bei der WM in Südafrika einer von fünf deutschen Angreifern bin. Nachdem es für mich in der Bundesliga bislang super läuft, will ich nun auch in der Nationalmannschaft meine Chance nutzen", sagte der 25-Jährige, der mit acht Treffern nach zwölf Spieltagen die Torjägerliste in der Bundesliga souverän anführt und zuletzt am 11. Februar beim 0:1 gegen Norwegen in Düsseldorf für rund 20 Minuten zum Einsatz kam.

Gegen die Elfenbeinküste wird Kießling nach bislang zwei Kurzeinsätzen, sein Debüt feierte der frühere Nürnberger vor zwei Jahren beim 0:1 gegen Dänemark in Duisburg, erstmals von Beginn an für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auflaufen. Das bestätigte am Montag Bundestrainer Joachim Löw. "Ich werde Stefan von Beginn an bringen, weil er in Leverkusen in den vergangenen Wochen hervorragende Leistungen gezeigt hat. Er wird seine Chance bekommen", sagte Löw.

Kießling muss in Abwesenheit von WM-Torschützenkönig Klose, der wegen der Schweinegrippeerkrankung seiner Zwillinge aus "Sicherheitsgründen" nicht zum Treffpunkt der Nationalmannschaft der Nationalmannschaft gereist war, gegen die Ivorer allerdings eine starke Leistung bringen und treffen, um noch eine realistische WM-Chance zu haben.

Denn Löw will eigentlich nur zwei Stoßstürmer und drei Flügelstürmer mit nach Südafrika nehmen. Und die beiden Stoßstürmer Klose und Gomez haben trotz unbefriedigender Auftritte für Rekordmeister Bayern München in der Bundesliga derzeit noch die Nase vorne.

Viel wird allerdings davon abhängen, wie konstant Kießling für den derzeitigen Tabellenführer Leverkusen in der Rückrunde trifft. Unabhängig davon ist Bayer-Sportchef und Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler davon überzeugt, dass Kießling am Kap der guten Hoffnung für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Torejagd gehen wird. "Wenn Stefan weiter seine Leistung bringt, bin ich sicher, dass er in Südafrika dabei ist", sagte Völler.

Ein wenig entspannter als Kießling kann Aaron Hunt die Partie gegen den WM-Teilnehmer aus Afrika um Superstar Didier Drogba angehen. Der 23 Jahre alte Bremer Flügelstürmer, der nach wechselhaften Leistungen in der Vergangenheit zuletzt stark aufspielte, wird wohl als Ergänzungsspieler zum Zuge kommen. Hunt werden zwar aktuell nur Außenseiterchancen auf die WM eingeräumt, eine gute Leistung gegen die Elfenbeinküste könnte das aber ändern.

"Wir haben jetzt die Möglichkeit, ihm eine Chance zu geben. Aaron hat in dieser Saison sehr konstant gespielt und mit guten Leistungen einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Löw und lobte den Sohn einer englischen Mutter. Hunt selbst zeigte sich "überrascht" von der Nominierung und machte deutlich: "Ich will keine Ansprüche stellen und erstmal reinschnuppern."

(SID/rl)
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