Werner für Länderspiele nominiert Löw handelt jetzt mit der "besten Aktie im deutschen Fußball"

München · Für seinen Klubcoach Ralph Hasenhüttl ist der Leipziger Timo Werner "die beste Aktie im deutschen Fußball", Bundestrainer Joachim Löw will aus ihm einen deutschen Luis Suárez machen.

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Das ist Timo Werner

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Foto: dpa/Jan Woitas

Für viele deutsche Fußball-Fans ist Timo Werner vor allem ein "Schwalbenkönig", Bundestrainer Joachim Löw aber sieht beim Leipziger Shootingstar das "Potenzial zur Weltklasse". Dem 21-Jährigen sei zuzutrauen, zu einem deutschen Luis Suárez zu reifen, sagte Löw dem kicker, "er hat gute Voraussetzungen: Er geht immer in die Tiefe, ist schnell und vor dem Tor abschlussstark." Werner verfügt demnach über Qualitäten wie kein anderer deutscher Stürmer.

Deshalb hat Löw den Youngster für die Länderspiele am 22. März gegen England und vier Tage später in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan erstmals in seinen Kader berufen. Für Werner geht damit ein Traum in Erfüllung. "Ich habe als kleines Kind immer vor dem Fernseher die Hymne mitgesungen", sagte er kürzlich bei Sky Sport News HD: "Mehr kann man nicht erreichen als A-Nationalspieler zu werden, mal die Titel ausgenommen."

Einen Titel hat der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold (2013) noch nicht gewonnen, doch das ist für viele Beobachter nur eine Frage der Zeit. "Ich prophezeie ihm eine große Karriere. Er ist im Sturm die größte und beste Aktie im deutschen Fußball", sagte sein Klubtrainer Ralph Hasenhüttl zuletzt bei "Sky 90" über ihn: "Er hat bei uns einen Reifeprozess durchgemacht und wird als Fußballer kompletter." Angeblich hat das bereits Interesse bei Premier-League-Klubs geweckt.

Allerdings: Seit seinem unrühmlichen Faller im vergangenen Dezember beim Bundesligaspiel gegen Schalke 04 hat Werner den Ruf eines Schauspielers. Dass er wenig später auch gegen Gladbach und Köln an zumindest strittigen Szenen beteiligt war, hat die Diskussionen um ihn verstärkt. "Es gäbe viel routiniertere Spieler, die an so einer Situation zerbrechen würden", meinte Hasenhüttl, "dieser Bursche hat eine unglaubliche Mentalität und einen wahnsinnigen Weg vor sich."

Begonnen hat der Weg des gebürtigen Stuttgarters Werner beim VfB, wo er mit 17 Jahren zum jüngsten Bundesliga-Spieler und -Torschützen wurde. Als seine Entwicklung stagnierte, wagte er den Schritt nach Leipzig, wo er seit Sommer aufblühte. "Ich bin eine andere Persönlichkeit als in Stuttgart", sagte Werner. Durch die laufintensive Spielweise der Leipziger habe sich seine Physis verbessert, "zudem bin ich vielleicht auch ein wenig cleverer geworden".

Und treffsicherer: Für Leipzig hat Werner in erst 24 Pflichtspielen bereits 14-mal getroffen - häufiger als jeder andere deutsche Stürmer in dieser Saison. In Stuttgart brauchte er für die gleiche Toranzahl 103 Einsätze.

Löw sieht noch andere Qualitäten bei dem Angreifer, der alle DFB-Nachwuchsteams von der U15 bis zur U21 durchlief (45 Spiele/33 Tore). "Er geht unheimlich gut auf die gegnerischen Spieler drauf, ist schwer zu fassen und bringt Unordnung in eine Ordnung", sagte er.

Einer wie Suárez? Einer für Löw.

(sid)
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