Menschenrechte Zwanziger fordert Ultimatum für WM in Katar

Berlin · Theo Zwanziger will die WM-Verantwortlichen in Katar zur Einhaltung der Menschenrechte in die Pflicht nehmen. Der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes kündigte einen entsprechenden Antrag am Freitag auf der Sitzung des Exekutivkomitees der Fifa an.

Theo Zwanziger – DFB-Präsident, Gladbach-Sympathisant, Sportfunktionär
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"Die Katarer müssen die im Piper-Report geforderte unabhängige Kommission, die regelmäßig die Menschenrechtssituation auf den WM-Baustellen und Fortschritte kontrollieren soll, bis zum Ablauf einer Frist am 10. März 2015 einsetzen", erklärte Zwanziger in der "Sport-Bild".

Er zweifle sehr stark den Willen der Katarer an, etwas ändern zu wollen, "und habe den Eindruck, das alles dient nur der Augenwischerei". Die Gastgeber der umstrittenen WM 2022 selbst hatten den Bericht der Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper in Auftrag gegeben.

Das sei ganz sicher kein Gefälligkeitsgutachten gewesen, betonte Zwanziger, die Missstände seien klar be- und die Abhilfemaßnahmen vorgeschrieben worden. "Leider ist bis heute offensichtlich kaum etwas geschehen", meinte der ehemalige DFB-Chef.

Sollte Katar die Frist durch die Fifa-Exekutive gesetzt, diese aber nicht eingehalten werden, geht Zwanziger von Konsequenzen aus. "Dann würde ich erwarten, dass ein Nationalverband den Antrag stellt, dass auf dem Fifa-Kongress Ende Mai in Zürich die 209 Mitgliedsverbände darüber abstimmen, Katar die WM zu entziehen", sagte er. Das könne auch der DFB sein.

(dpa)
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