Sicherheit in Brasilien Sorge um deutsche Fans bei der WM
Brasilia · Die Behörden erwarten 20.000 Fußballanhänger aus Deutschland in Brasilien.
Sicherheitspolitiker haben an deutsche WM-Touristen appelliert, in Brasilien verstärkt auf die eigene Sicherheit zu achten. "Man muss immer ins Kalkül ziehen, dass Brasilien gefährlicher ist als Deutschland", sagte Unions-Innenexperte Stephan Mayer während der Reise einer Innenausschuss-Delegation durch Brasilien. Derzeit gingen die Behörden anhand der Ticketverkäufe und Vorbuchungen davon aus, dass mindestens 20.000 deutsche Fußballfans nach Brasilien reisen werden.
Mayer verwies auf die höhere Gewaltrate in Brasilien. Jedes Jahr habe das Land 50.000 Tote durch Gewalttaten zu beklagen. "Da wird sich sicher auch während der WM das eine oder andere ereignen", sagte Mayer. Es sei auch nicht auszuschließen, dass es während der WM zu Massendemonstrationen und Ausschreitungen komme. Diese hätten aber nichts mit der Weltmeisterschaft zu tun und würden vermutlich abseits der Stadien stattfinden. Es gebe nach wie vor große soziale Verwerfungen.
Nach Rücksprache mit Diplomaten und Polizisten rät Mayer zu bedachtem Verhalten in Brasilien. Insbesondere solle man nicht mit Golduhr und Kamera offen durch die Straßen gehen. "Man muss ja niemanden zu Raub und Diebstahl einladen", betonte Mayer. Die Polizeibehörden seien auf die WM aber gut vorbereitet.
Die Innenpolitiker setzen sich in Brasilia unter anderem dafür ein, dass mindestens sieben deutsche Polizeibeamte während der WM ein Auge auf deutsche Fans werfen und als Bindeglied zur Polizei in Brasilien bereitstehen können. Zuletzt hatte es in Brasilien "Irritationen" um die internationale Polizei-Unterstützung gegeben. Die will Mayer mit seinen Kollegen ausräumen.