Respektlos oder Freude pur Wirbel um tanzende Brasilianer im Viertelfinale – auch Tite feiert mit

Doha · Die Samba-Einlagen der Brasilianer sorgten nach dem Achtelfinal-Sieg gegen Südkorea für Diskussionen. Die Spieler verteidigten ihre Tänze und kündigten weitere an.

Samba-Party gegen Südkorea​: So reagiert das Netz auf die tanzenden Brasilianer
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So reagiert das Netz auf die tanzenden Brasilianer

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Foto: AP/Pavel Golovkin

Sie tanzten sich in Viertelfinale: Die Brasilianer haben am Montagabend mit zwischenzeitlichen Zauber-Fußball das Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft erreicht – und trotzdem die Kritik auf sich gezogen. Nein, nicht der sportliche Auftritt von Neymar und Co. war dafür verantwortlich, vielmehr die Samba-Tanzeinlagen nach ihren vier Treffern beim 4:1-Erfolg über Südkorea sorgten für Diskussionen.

Irgendwann hatte auch Roy Keane genug. „Ich habe noch nie so viel Tanzerei gesehen“, sagte der 51-Jährige beim TV-Sender ITV. Und das sagte der frühere Champions-League-Sieger bereits zur Halbzeit. Denn da hatte die Seleção schon all ihre vier Tore erzielt und jeden von ihnen mit Freudentänzen vor der Fankurve in Doha gefeiert. „Ich mag das nicht. Es wird gesagt, das ist ihre Kultur. Aber ich denke, das ist wirklich respektlos gegenüber dem Gegner“, sagte der Ex-Profi von Manchester United. „Sie schießen vier Tore, und sie machen es jedes Mal.“

In der Tat feierten die Spieler nach jedem Treffer zunächst in einem Kreis hüpfend den Torschützen, bevor sie sich zu einer Samba-Einlage auf dem Feld hinreißen ließen. Nach dem dritten Tor zu Lucas Paquetá wurde sogar der 61-jährige Trainer Tite mit einbezogen und tanzte neben Richarlison, Neymar und Co. an der Seitenlinie. Im Netz sorgte das für einen Sturm der Entrüstung. Die Tanzeinlagen seien respektlos gegenüber den Südkoreanern.

Die Antwort der Brasilianer ließ nicht lange auf sich warten. „Das Problem hat derjenige, dem es nicht gefällt. Wir werden weiter tanzen“, kündigte Flügelstürmer Raphinha nach der Partie an. Auch Mittelfeldspieler Paquetá, der eines der Tore erzielt hatte, verteidigte die Form des Jubels. „Das ist unser Ausdruck der Freude, wenn wir ein Tor erzielt haben. Wir machen das nicht, um respektlos zu sein“, sagte der 25-Jährige. „Wenn das jemandem nicht gefällt, können wir auch nicht viel machen. Wir werden weiter Tore schießen und danach tanzen.“ Neben Paquetá (36. Minute) hatten Vinicius Júnior (7.), Neymar (13./Foulelfmeter) und Richarlison (29.) getroffen.

(dör/dpa)
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