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Nach Aus bei der WM Müller deutet Karriereende in der Nationalmannschaft an

Update | Doha · Die Karriere von Thomas Müller in der Nationalmannschaft scheint beendet. Der Offensivspieler äußerte sich entsprechend emotional nach dem WM-Aus.

 Thomas Müller verkündet wohl sein DFB-Aus.

Thomas Müller verkündet wohl sein DFB-Aus.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Thomas Müller hatte seine Gefühle nach der emotionalen Fernsehansprache an die Fußball-Nation schnell wieder im Griff. Hier ein Autogramm, da ein Selfie - bevor er in eine der traurigsten Nächte seiner Karriere entschwand, erfüllte der Führungsspieler pflichtbewusst einige Wünsche. Es dürfte seine letzte Amtshandlung im DFB-Trikot gewesen sein. Der 33-Jährige erbat sich zwar Bedenkzeit, doch es wehte ein Hauch von „Servus“ durch das „Beduinenzelt“ von Al-Khor.

„Was die Zukunft betrifft, werde ich mir die nötige Zeit geben und ein paar Tage nachdenken“, sagte der Weltmeister von 2014 und präsentierte sich deutlich aufgeräumter als zuvor in den TV-Interviews.

Unmittelbar nach der erneuten WM-Blamage der deutschen Nationalmannschaft hatte er sich in der ARD direkt an die Fans gewandt, von einer „absoluten Katastrophe“ gesprochen. Falls das sein letztes Spiel gewesen sein sollte, wolle er sich bei den Anhängern bedanken: „Ich habe es mit Liebe getan, alles Weitere muss ich erst mal sehen.“

Müller ist eines der Gesichter des Scheiterns. Von Bundestrainer Hansi Flick in zwei Spielen in den Sturm beordert, wirkte der Münchner dort völlig verloren. Müller und die Nationalmannschaft - das passt auf dem Platz nicht mehr. Fünf WM-Tore schoss er bei seinem kometenhaften Aufstieg 2010 in Südafrika, fünf weitere auf dem Weg zum Titel vier Jahre später in Brasilien. Doch seit dem legendären 7:1 im Halbfinale gegen den Gastgeber herrscht Flaute. Bei einer EM hat Müller ohnehin noch nie getroffen.

Trotzdem war er für Flick wichtig - als Ansprechpartner, als Pressing-Auslöser, als Wortführer. Nun werde er sich mit Flick und seiner Frau Lisa besprechen: „Dann werde ich mich dazu konkret äußern.“ Im Fernsehen habe er seinen Emotionen freien Lauf gelassen und beschrieben, was in ihm vorgehe, meinte Müller nach seinem 121. Länderspiel (44 Tore).

Seine Mitspieler würden Müllers Abschied bedauern. Es wäre „traurig für uns alle, für ganz Deutschland“, sagte Jamal Musiala, der als Müllers Nachfolger auf der Zehnerposition gilt. Müller sei ein guter Freund und Mentor, von dem er viel lernen könne, sagte der 19-Jährige voller Hochachtung.

Joshua Kimmich sieht in Müller immer noch einen Spieler, der „auf allerhöchstem Niveau unterwegs ist“. Sein Bayern-Teamkollege werde „ein ganz gutes Gefühl dafür haben, ob er noch Bock hat oder nicht“, glaubt er.

Manuel Neuer hat noch Lust. Der 36 Jahre alte DFB-Kapitän wollte von einem Rücktritt trotz der dritten Turnier-Enttäuschung in Serie nichts wissen. „Solange ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschließen“, sagte Neuer.

Ilkay Gündogan (32), über dessen Zukunft ebenfalls spekuliert wird, äußerte sich vor dem Rückflug aus Doha nicht konkret zu seinen Plänen. Nur „Radio“ Müller war so richtig auf Sendung. Wohl ein letztes Mal beim DFB.

(dör/SID)
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