Bitteres Aus in der WM-Qualifikation Landet Österreich-Coach Koller jetzt in Nürnberg?

Stockholm · Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic hat Österreich aus allen WM-Träumen gerissen – und bietet damit auch dem 1. FC Nürnberg neue Perspektiven.

Das ist Marcel Koller
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Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic hat Österreich aus allen WM-Träumen gerissen — und bietet damit auch dem 1. FC Nürnberg neue Perspektiven.

Ganz Schweden liegt König Zlatan zu Füßen, Österreich versinkt mal wieder in Trauer und Enttäuschung. "Es ist ganz, ganz bitter", sagte ein völlig konsternierter David Alaba nach der 1:2 (1:0)-Niederlage von Team Austria in Stockholm, die alle Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme im kommenden Jahr zunichte machte. Schuld daran war vor allem Superstar Zlatan Ibrahimovic, der mit einer Vorlage und dem entscheidenden Treffer in der 86. Minute mal wieder den Beweis seiner Extraklasse erbrachte. "Es ist magisch, fantastisch", sagte "Ibrakadabra": "Wir sind wieder dran an der WM."

Österreich ist dagegen draußen: Der Traum von der ersten WM-Endrunde seit 1998 ist ausgeträumt, die Plätze eins (Deutschland) und zwei (Schweden) sind in der Gruppe C seit Freitagabend fest vergeben. Die Alpenrepublik steht mal wieder vor dem großen Neubeginn. "Was das jetzt für meine Zukunft heißt, darüber habe ich noch nicht nachgedacht", sagte Nationaltrainer Marcel Koller: "Wir müssen das jetzt sacken lassen."

Beim Nachdenken wird der ehemalige Trainer des 1. FC Köln und des VfL Bochum wohl mit Freude feststellen dürfen, dass ihm die Türen für eine Rückkehr in die Bundesliga offen stehen. Der 52-jährige Schweizer gilt seit dem Aus der Österreicher mehr denn je als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Michael Wiesinger beim 1. FC Nürnberg - neben Felix Magath, der den klammen Club aber wohl deutlich mehr kosten würde als Koller.

Spätestens nach dem nun bedeutungslosen Spiel am Dienstag auf den Färöern wäre der besonnene Fußballlehrer, der in Österreich in den vergangenen zwei Jahren exzellente Arbeit verrichtet hat, wohl zu haben. Aus seiner Enttäuschung wollte auch Koller, dessen Elf vor allem in den Heimspielen der Qualifikation die Fans gleich mehrfach regelrecht begeistert hatte, keinen Hehl machen: "Die Jungs hätten es verdient gehabt, dass es auch am Dienstag noch um etwas gegangen wäre. Aber Ibrahimovic hat mal wieder den Unterschied ausgemacht."

Martin Harnik vom VfB Stuttgart hatte die gut 2500 österreichischen Fans in der Stockholmer Friends Arena mit seinem Führungstreffer vorübergehend in Ekstase versetzt, doch nach der Pause war "Ibra"-Zeit. Zunächst bereitete der Angreifer von Paris St. Germain den Ausgleich durch Martin Olsson (56.) mustergültig vor, in der 86. Minute versetzte er Team Austria mit dem 2:1 eiskalt den Todesstoß. Dass der Ausnahmestürmer am Dienstag gegen Deutschland gelbgesperrt fehlen wird, dürfte den DFB-Stars bei der Revanche für das merkwürdige 4:4 aus dem Hinspiel durchaus entgegenkommen. Die Rote Karte gegen den Ex-Bremer Marko Arnautovic kurz vor Schluss nach einer Tätlichkeit war nur noch eine Randnotiz.Mit einem Unentschieden hätte Österreich bei deutscher Schützenhilfe am Dienstag in Stockholm und einem eigenen Sieg gegen die Färöer den Sprung in die WM-Play-offs geschafft. Doch der Traum von 1998, als Österreich unter anderem wegen zwei Siegen gegen Schweden letztmals die WM erreichte - "Zerplatzt wie Seifenblasen", schrieb das Boulevard-Blatt Österreich, während der Expressen kurz und bündig forderte: "Huldigt Zlatan!"

(sid)
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