Fußball-WM in Katar Tore in der Menschenrechtswüste

Meinung | Berlin · Am Sonntag startet die WM in Katar. Unbestritten: Der Golfstaat missachtet Bürger- und Freiheitsrechte. Nichtsdestotrotz muss Deutschland Katar bei der Suche nach neuen Energiequellen umwerben. Deutliche Worte zu Werten und Demokratie sollten im Falle von Besuchen deutscher Politiker dennoch nicht fehlen. Deutschland darf vor den Katarern nicht kuschen.

 Noch ist offen, ob Innenministerin Faeser (hier mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf) nach Katar reisen wird (Archivbild).

Noch ist offen, ob Innenministerin Faeser (hier mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf) nach Katar reisen wird (Archivbild).

Foto: dpa/Britta Pedersen

Am Sonntag ist Anpfiff. Dann rollt der Ball im Wüstenstaat Katar. Und dann beginnt auch das Big Business des Weltfußballverbandes FIFA. Deutsche Regierungsmitglieder und Politiker müssen die Frage beantworten: Besser reisen und mit den Gastgebern reden? Oder lieber wegbleiben? Ein Balanceakt. Sollte die deutsche Mannschaft weit kommen – Halbfinale oder gar Finale – liegt es (normalerweise) nahe, dass Bundespräsident, Bundeskanzler oder die für den Sport zuständige Bundesinnenministerin nebst Begleittross dabei sind. Nicht ohne Kalkül. Nationaler Fußball-Erfolg bei großen Turnieren zahlt meist auf das Konto der Regierenden ein. das weiß auch die Opposition Zuhause.